IT Operations Day 2009

Was geht den CIO der IT-Betrieb an?

14.12.2009
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Kosten lassen sich schwer beeinflussen

Daniele Tonella, CIO, Swiss Life AG
Daniele Tonella, CIO, Swiss Life AG
Foto: Hochschule St. Gallen

Vor etwa fünf Jahren hatte die Swiss Life einen dreijährigen Investitions-Stopp beendet. Daraufhin stiegen die IT-Operations-Kosten innerhalb eines Jahres um 30 Prozent. Heute liegen sie um sieben Prozent unter dem Betrag von 2004, berichtet Tonella nicht ohne Stolz. Dabei lasse sich die Hälfte dieser Kosten - wenn überhaupt - nur langfristig beeinflussen. Softwarelizenzen und Wartung sowie Abschreibungen aus langfristigen Investitionen stellten Fixkosten dar. Aber auch Telefonie und Datennetze sowie Hardwareunterhalt seien auf kurze Sicht kaum zu verringern.

Wie Tonella errechnet hat, dient der IT-Betrieb zu 60 Prozent dem Business, mit den anderen 40 Prozent unterstütze er die klassische Entwicklung. Allerdings gebe es auch im Operations-Bereich eine "Entwicklung". Nur sei die Unterscheidung zwischen Change und Run dort eine andere. Was für die Entwicklung unter den Begriff Tagesgeschäft falle, sei für den Betrieb häufig ein Projekt - und umgekehrt. "Dein Change ist mein Run", lautet Tonellas griffige Formulierung.

Selbstverständlich wisse er, dass der Operations-Bereich in anderen Unternehmensteilen als Innovationsbremse gelte, räumte der Swiss-Life-CIO ein. Und das sei nicht einmal von der Hand zu weisen: "Eine gewisse Risikoaversion und Trägheit sind in IT-Operations normal." Aber das liege in der Natur der Sache: Ein misslungenes Entwicklungsprojekt lasse sich unter den Teppich kehren, trete aber im IT-Betrieb ein Notfall ein, so werde er sofort "total sichtbar". Da nehme es nicht wunder, wenn die Operations-Mitarbeiter einen Hang zur Paranoia pflegten.