IT Operations Day 2009

Was geht den CIO der IT-Betrieb an?

14.12.2009
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Massives Transaktionsaufkommen

Rund 120 Interessierte strömten in das Weiterbildungszentrum der Universität St. Gallen.
Rund 120 Interessierte strömten in das Weiterbildungszentrum der Universität St. Gallen.
Foto: Hochschule St. Gallen

Wie geschäftskritisch ein reibungsloser IT-Betrieb ist, zeigt das Beispiel der Raiffeisen Schweiz. Ihr machte ein Problem zu schaffen, das andere Finanzinistitute gern hätten. "Nachdem die Aktien anderer Banken unter zehn Franken gefallen waren, sind die Kofferträger zu uns gekommen", berichtete Damir Bogdan, CIO des genossenschaftlichen Finanzdienstleisters, "und jetzt wollen wir das Geld auch bei uns behalten und gewinnbringend anlegen."

Das erhöhte Transaktionsaufkommen platze mitten in zwei Mammutprojekte: die Einführung des Kernbankensystems von Avaloq und den Umzug des Rechenzentrums. Darüber hinaus kämpft der CIO mit dem ständigen Wachstum seines Speichernetzes. Um 840 Prozent habe der Storage-Bedarf in den vergangenen drei Jahren zugelegt, so Bogdan: "Die zunehmenden Regulierungen (Stichwort "Compliance", Anm. d. Red.) führen dazu, dass so gut wie nichts mehr gelöscht wird."
Mit dem neuen Rechenzentrum, das seit dem vergangenen Sommer in Betrieb ist, setzt die Raiffeisen-Informatik konsequent auf Standardisierung und Virtualisierung. Damit will sie den IT-Betrieb weniger aufwendig, also preisgünstiger gestalten.

Stückkosten in der IT senken

Wie Dieter Dratwer, Head of Operational Excellence der Swisscom IT-Services AG, erläuterte, muss ein Unternehmen erst einmal investieren, um im IT-Betrieb mehr Effizienz erreichen zu können. Entscheidend sei jedoch die Frage, wofür das Geld ausgegeben werde.

"Wir wollen die Stückkosten in der betrieblichen Produktion jedes Jahr senken", erklärte Dratwer. Aber anstelle von "budgetiertem" Kostendruck - pauschal x Prozent weniger - habe sich das Unternehmen für eine differenzierte Vorgehensweise entschieden: Zunächst gilt es, die Möglichkeiten, aber auch die Notwendigkeiten der Informationstechnik zu ermitteln. Dann wird die Roadmap zwischen den Systemarchitekten, den Operations-Managern und der Produktion ausgehandelt.

Schließlich geht es darum, die Risiken in der Leistungserbringung zu mindern und ein Lifecycle-Management für Hardware und Software einzuführen. "Wir priorisieren nicht nur nach dem Business Case, sondern auch nach den Auswirkungen auf die Komplexität des Gesamtgebildes", resümierte Dratwer.