„Was fehlt, ist die Aufbruchstimmung“

23.01.2003
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Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auch wenn die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen nicht für Begeisterung sorgen: Für die hiesigen Töchter US-amerikanischer IT-Anbieter gilt Deutschland nach wie vor als strategisch wichtiger Standort. Ihrer Ansicht sollten die Deutschen ihn nicht kaputtreden, sondern endlich die Ärmel hochkrempeln.

Foto: IMSI

Der Unmut über den Wirtschaftsstandort Deutschland ist groß. Unisono fordern Branchenverbände Maßnahmen zur Deregulierung des Arbeitsmarkts, wirtschaftsfreundlichere Mitbestimmungs- und Kündigungsschutzgesetze, die Aufhebung des Gesetzes zur Scheinselbständigkeit, die Senkung der Lohnnebenkosten und Steuern sowie konkrete Schritte zur Förderung des Mittelstands.

Auch die IT-Branche bemängelt die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, die den krisengeschüttelten Markt zusätzlich schwächen. Dem Verband der Softwareindustrie Deutschlands e.V. (VSI) zufolge müssen die derzeitigen Markthemmnisse gestoppt werden, „bevor Deutschland in ein unaufhaltsames Wirtschaftsdesaster fällt“. Besorgnis herrscht zudem hinsichtlich des Kapitalzuflusses aus anderen Ländern: In der ersten Jahreshälfte 2002 haben ausländische Firmen branchenweit nur 27 Milliarden Euro in Deutschland investiert. Und es sieht so aus, als ob die 60 Milliarden Euro des Vorjahres im Gesamtjahr nicht erreicht werden.

Lage ist besser als die Stimmung