Die 2.000- bis 4.000 Euro-Frage

Was ein SAP-Arbeitsplatz wirklich kostet

21.06.2011
Von Ralph Treitz

Server-Kosten sinken

Dagegen sind Server-Kosten, bedingt auch durch Virtualisierungstechniken, deutlich auf dem Rückzug. Preisreduktionen bei Storage fallen dagegen vergleichsweise bescheiden aus, da gegenläufig der Bedarf an Plattenspeicher immer mehr zunimmt. In Folge verschiebt sich das Verhältnis der Infrastrukturkosten-Aufteilung zwischen Server und Speicher von 50:50 langsam Richtung 40:60.

Die Kosten für die Application Services werden entscheidend von der Qualität der Implementierung und dem Wissensstand der Nutzer geprägt. Arbeiten in der Mehrzahl professionelle Anwender mit dem System, fällt in der Regel eine geringe Anzahl komplizierter Störvorfälle an. Ein großer Kreis an Gelegenheitsnutzern erzeugt wiederum eine hohe Meldungszahl. Diese sind jedoch meist einfacher Natur („Password vergessen“ usw.) und entsprechend schnell zu beheben. Sie bedingen aber individuell angepasste Service-Strukturen, wobei schlechte Adaption an die User-Bedürfnisse einen extremen Kostentreiber darstellt.

Randbedingungen

Nur die vollständige Überarbeitung der Infrastruktur verspricht optimale Kostenstrukturen. hellblau (non-disruptive): Optimierung an vorhandener IT-Systemlandschaft, ohne Änderung des grundsätzlichen Aufbaus. Mittelblau (disruptive): Grundlegende Überarbeitung und Optimierung der Infrastruktur zur optimalen Unterstützung des realen SAP-Leistungsbedarfs.
Nur die vollständige Überarbeitung der Infrastruktur verspricht optimale Kostenstrukturen. hellblau (non-disruptive): Optimierung an vorhandener IT-Systemlandschaft, ohne Änderung des grundsätzlichen Aufbaus. Mittelblau (disruptive): Grundlegende Überarbeitung und Optimierung der Infrastruktur zur optimalen Unterstützung des realen SAP-Leistungsbedarfs.
Foto: VMS AG

Die Größenordnung des realisierbaren Einsparpotenzials fällt sehr unterschiedlich aus. Die Spannbreite reicht von 21 Prozent bis 45 Prozent – je nach Leistungsprofil der betrachteten Anwendung. Zur Beschleunigung sind hierbei zwei Punkte zu empfehlen:

Dynamik der Leistungserbringung: Wer beispielsweise die Infrastruktur noch in Eigenregie betreibt, kann Kostenvorteile auf der Hardware-Seite nur zum jeweiligen Investitionszeitpunkt alle 3 - 5 Jahre erschließen. Im Outsouring lassen sich dagegen jährliche Kostensenkungen vertraglich festschreiben.

Maßnahmen und Potentiale
Maßnahmen und Potentiale
Foto: VMS AG

Optimierung des Gesamtnutzens: Am Ende des Tages zählt nicht ein einzelnes KPI, wie die geringsten Kosten pro User, dafür aber die beste Kostenstruktur einer SAP-Landschaft im Verhältnis zur erbrachten Leistung. Und die kann zum Beispiel in Menge, Qualität und Diversifizierung von bereitgestellten Geschäftsprozessen gemessen werden.