IT-Investitionen bei den Top-Firmen

Was deutsche Großunternehmen für die Datentechnik ausgeben

06.03.1992

"Wieviel Geld geben die größten deutschen Unternehmen für ihre Informationstechnik aus?" wollte die CW-Redaktion in einer Fragebogenaktion wissen. Die Ergebnisse (Tabelle) geben einige interessante Hinweise auf die Informationstechnik bei den Top- Anwendern Deutschlands.

Die Auswertung basiert auf den Antworten von 39 Unternehmen - an die 80 Prozent sind dem Bereich Industrie zuzuordnen, der Rest dem Bereich Handel und Dienstleistung. Die vorliegende Auflistung berücksichtigt 33 IT-Porträts. Die kompletten Ergebnisse wurden in dem CW-Supplement "Information Management bei denTop 10064 vom 13.

Dezember 1991 veröffentlicht. Auszug:

Zwar kann der Befragungsumfang nicht als repräsentativ angesehen werden, doch läßt sich den vorliegenden Antworten - bedingt durch die Größe der Unternehmen und ihre wirtschaftliche Bedeutung - eine Relevanz nicht absprechen.

Rund 45 Prozent der Unternehmen setzen jährlich mehr als zehn Milliarden Mark um und repräsentieren damit die größten Unternehmen Deutschlands. In den befragten Unternehmen beträgt das IT-Budget durchschnittlich ein Prozent bis zwei Prozent vorn Umsatz.

Der Durchdringungsgrad mit Arbeitsstationen (Terminals und PCs) beträgt im Industriebereich etwa 1:3,5, im Handels- und Dienstleistungsbereich etwa 1:2. Der Anteil der PCs an den installierten Arbeitsstationen liegt im Dienstleistungsbereich bei rund 20 Prozent (davon drei Viertel vernetzt), im Industriebereich hingegen bei rund 45 Prozent (davon 40 Prozent vernetzt).

In den Industrieunternehmen sind die PCs offensichtlich deutlich häufiger als Schreibmaschinen-Ersatz beziehungsweise individuelle DV-Systeme (IDV) eingesetzt als in den anderen Unternehmen. Dies läßt den Schluß zu, daß der Integrationsgrad zumindest bei den befragten Handels- und Dienstleistungsunternehmen doch deutlich höher ist als in der Industrie.

Die großen Handels- und Dienstleistungsunternehmen haben im vergangenen Jahr intensiv in die Bereiche PC-Anwendungen, Integration der Informationstechnik, Software-Entwicklung und Telekommunikation investiert. Industrieunternehmen hatten deutliche Schwerpunkte in den Bereichen-Standardsoftware, RZ-Automation, Bürokommunikation und CIM (Computer Integrated Manufacturing).

Die Investitionen in die Integration der vorhandenen Systemwelten, in offene Systeme sowie in die Telekommunikation werden deutlich zunehmen. Es zeichnet sich zudem eine Verlagerung von der Entwicklung von Individualsoftware hin zu Standardsoftware ab.

Ein wichtiger Trend ist jedoch das starke Ansteigen der Investitionsaktivitäten im Bereich offener Systeme. Hier scheint das Thema Unix sowohl im industriellen Bereich als auch im Bereich der Handels- und Dienstleistungsunternehmen durchzuschlagen.