Thomas Tribius

Was der Springer-CIO zu Apple sagt

22.07.2008
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

TRIBIUS: Hierzu haben wir anders als bei den Arbeitsplatzsystemen keine genauen Berechnungen angestellt. Aber rein nach Gefühl würde ich sagen, dass etwa 300 bis 500 Mitarbeiter ein iPhone benutzen werden.

CW: Welche Features sind es eigentlich, die das neue UMTS-fähige iPhone für ein Unternehmen wie Axel Springer interessant machen?

iPhone: Integration mit Outlook

TRIBIUS: Es gibt ganz wesentliche Features, die für uns wichtig sind. Beispielsweise muss eine Integration mit Outlook sichergestellt sein, also zu Mail-, Kontaktverwaltungs- und Kalenderfunktionen. Der Leistungsumfang muss Ähnliches bieten wie ein Blackberry. Und das Gerät muss Push-Funktionen bieten. Diese Voraussetzungen sind jetzt gegeben.

Mit dem neuen 3G-iPhone ist man nicht nur im BILDe.
Mit dem neuen 3G-iPhone ist man nicht nur im BILDe.

Zudem muss die Verschlüsselung und damit die Datensicherheit auf einem ähnlichen Standard sein wie beim Blackberry, so dass diese Geräte ohne Sicherheitsbedenken eingesetzt werden können.

Die dritte sehr interessante Komponente für uns ist das Software Developer Kit (SDK), das mit der neuen iPhone-Generation angeboten wird. Damit entsteht eine sehr offene und leistungsfähige Entwicklungsplattform. Man kann mit wenig Aufwand sehr schöne Frontend-Applikationen entwickeln, um mit diesen dann auf gewisse Geschäftsapplikationen bei uns zuzugreifen, also etwa auf Informations-Datenbanken oder Ähnliches.

Alle diese Features und Funktionsmerkmale erlauben jetzt den Einsatz von iPhones im kommerziellen Umfeld. Wir waren auch seit zirka drei Monaten Teil des Beta-Tester-Programms und haben die technischen Voraussetzungen ausgiebig geprüft. Von daher fühlen wir uns sicher, dass wir die iPhones für den kommerziellen Einsatz freigeben können.

CW: Prüfen Sie dabei auch, ob Sie iPhones etwa als Frontend für SAP einsetzbar machen können?

TRIBIUS: Ja. Wir haben hausintern Forschungs- und Innovationsprojekte laufen. In deren Rahmen prüfen wir gerade typische Anwendungs-Fallbeispiele und die Frage, was typische Einsatzgebiete für die iPhones in unserem Haus sind.

CW: Ihr Vorstandsvorsitzender Döpfner hat anlässlich der Erklärung zum Wechsel auf Apple vor allem auch die Wirtschaftlichkeit herausgestrichen, die für Apple-Rechner sprechen. Nun sind Macs nicht gerade bekannt dafür, dass sie sonderlich billig wären. Wo bleibt da die Wirtschaftlichkeit, wenn Sie solche Rechner auch noch gleich zu tausenden kaufen?