Sechs Gründe für einen MBA

Was der MBA dem angehenden IT-Manager bringt

19.07.2010
Von Carsten Schaefer
Von angehenden Führungspersönlichkeiten erwarten ihre Arbeitgeber eine ganze Menge. Eine Möglichkeit, auf diese Rolle vorbereitet zu werden, ist der Erwerb eines Master of Business Administration (MBA).

Die Zeit, Erfahrungen zu sammeln, zu vertiefen und in neue Positionen hineinzuwachsen, wird immer kürzer. Eine systematische und gezielte Ausbildung in Vorbereitung auf Management- und Führungsaufgaben wie sie unter anderem durch ein MBA-Studium betrieben wird, ist in Deutschland noch immer die Ausnahme und im internationalen Vergleich eine eher junge Entwicklung. Für angehende IT-Manager, die oftmals eine rein technische Erstausbildung mitbringen, kann daher eine zusätzliche MBA-Ausbildung eine wertvolle Ergänzung darstellen, Führungseigenschaften weiter zu schärfen und ihr Persönlichkeitsprofil abzurunden.

Für IT-Manager gibt es mindestens sechs Gründe, die für einen zusätzlichen MBA-Abschluss sprechen:

  1. Praxisrelevanz durch Fallstudien: Anhand von realen Geschäfts- und Management-Situationen entwickeln die MBA-Teilnehmer gemeinsam Lösungen. Das dynamische, interaktive Lernen und Arbeiten im Team bringt die unterschiedlichsten Erfahrungen und Wissensstände aus einem multikulturellen Klassenverband zusammen. Dieser Austausch untereinander, ergänzt um die Erfahrung einer erstklassigen und international erprobten Fakultät, trägt zu einer praxisnahen Horizonterweiterung bei. Von und durch andere zu lernen, unterschiedliche Perspektiven und Welten zu verstehen, ist unabdingbar.

  2. Globale Perspektiven: Die Globalisierung verändert Prozesse und das Miteinander in unserer Zusammenarbeit. Es bedarf einer Management-Ausbildung, die auf die damit verbundenen Herausforderungen noch besser reagiert. Die internationale Ausrichtung von Unternehmen, die Penetration von neuen Märkten unter Berücksichtigung kultureller und ökonomischer Unterschiede in einem fremden Umfeld sind anspruchsvolle und komplexe Anforderungen, auf die globale Manager vorbereitet sein müssen.

  3. Ökonomischer und finanztechnischer Sachverstand: Eine klassische MBA-Ausbildung bietet den konzeptionellen Rahmen für ein tiefgehendes Verständnis der ökonomischen Zusammenhänge aus Sicht der Unternehmensführung. Ein fundiertes Wissen über internationale Finanz- und Kapitalstrukturen gepaart mit erprobten Methoden und Werkzeugen helfen, unternehmerische Entscheidungen zu fällen. Diese Zusatzqualifikation ist insbesondere für Manager mit technischer Erstqualifikation wertvoll.

  4. Leadership: Führung in einer sich verändernden Geschäftswelt bedeutet nicht nur ein verantwortliches Handeln gegenüber Kunden, Mitarbeitern und Shareholdern, sondern auch ein verantwortliches Handeln gegenüber der Gesellschaft. Erfolgreiches Management zeigt sich im Zusammenwirken von Professionalität, Fairness, Courage, Wertevermittlung, Stärke und Konzilianz gegenüber dem Denken anderer.

  5. Professionelles Netzwerk: Ein nicht zu unterschätzender Nebeneffekt sind die Alumni-Netzwerke. In einer global zusammenwachsenden Gesellschaft macht es Spaß, private und geschäftliche Beziehungen aufzubauen und langfristig zu pflegen.

  6. Unternehmertum - Entrepreneurship: Ein wichtiger Aspekt einer MBA-Ausbildung ist es, Managern die Inspiration, den Mut und die notwendigen Werkzeuge in die Hand zu geben, um ihre kreativen Gedanken und innovativen Ideen in die Gründung eines eigenen Unternehmens zu investieren.

Eine MBA- oder Executive-MBA-Ausbildung ist zwar kein Garantieschein für eine erfolgreiche Karriere, aber ein wichtiger Baustein, um den nötigen Feinschliff für die unternehmerischen Herausforderungen in einer globalen Arbeitswelt zu erhalten und ihnen besser gewachsen zu sein.

Carsten Schaefer ist Partner der Personalberatung 3C - Career Consulting Company in München und war zuvor Managing Director einer internationalen Business School, an der er zuvor selbst seinen MBA absolvierte.