IT intim - Was CIOs akut beschäftigt

Was CIOs akut beschäftigt

01.08.2013
Sönke Björn Vetsch, COO und CIO bei der Börse Stuttgart Holding GmbH hat die Zahl der Laptops im Unternehmen um drei Viertel reduziert. Warum diese Maßnahme?
Foto: Joachim Wendler

Die Börse hatte früher für etliche Enduser Laptops im Einsatz, sie galten quasi als Statussymbole. Aber dann wurden drei Private Clouds eingerichtet und die komplette Infrastruktur virtualisiert. Im Zuge dieser Maßnahmen wurden die Standardarbeitsplätze zu "Zeroclients".

Den Schritt zum komplett Laptop-losen Unternehmen können wir derzeit weder kulturell noch politisch gehen. Allerdings sind heute nur noch die "Reisenden" des Unternehmens mit Portables ausgestattet. Das bedeutete tatsächlich eine Reduktion auf 25 Prozent. Für Kundenpräsentationen setzen wir parallel iPads ein. Der PC hingegen ist in der Börse definitiv tot; er wurde durch die Zeroclients verdrängt.

Die Freiheitsgrade wurden nicht auf einmal, sondern sukzessive reduziert. Abgesehen vom spezialisierten Kerngeschäft leben wir nun mit Standards. Und das werden wir über die kommenden Jahre noch intensiver tun.

Die Folgen lassen sich auch in der Bilanz ablesen: In der heutigen Konstellation ist der Einzelarbeitsplatz inklusive Service-Desk, Wartung, Software und Hardware auf weniger als 1800 Euro pro Jahr kalkuliert. In den Büchern figuriert er als "Kleinstposition".

Damit so etwas gelingt, muss das Topmanagement mit gutem Beispiel vorangehen. Ich selbst habe seit drei Jahren keinen Firmen-Laptop mehr. Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten gelernt: Wenn die Chefetage das Einschränken nicht vorlebt, ist es beinahe sinnlos, eine bedarfsgerechte Anwenderkultur im Unternehmen einführen zu wollen. (qua)