Was bringt ein Enterprise Service Bus?

28.02.2005
Von Heinz Wehner

In der zweiten von Gartner genannten Eigenschaft, Konnektivität, muss ein ESB Web-Services unterstützen. Zu integrierende Systeme interagieren dann miteinander per Web-Services oder JMS (oder einer anderen MOM). Web-Services sollen demnach das "S" in Service-oriented Architecture verwirklichen. Ihr großer Vorteil besteht bekanntermaßen darin, dass die Schnittstellen unabhängig von Betriebssystem und Programmiersprache sind und selbst in einem speziellen XML-"Dialekt" (WSDL) spezifiziert werden.

Transformation und Routing an den Endpunkten

Was schließlich das dritte Gartner-Kriterium der Mediation betrifft, so sind Transformation und Routing zu verstehen. Allerdings genügt es nach Ansicht der Analysten schon, wenn XML-Nachrichten per XSLT transformiert werden können und dass Web-Services-Aktivierungen per Soap auch ihr Ziel finden. Die Transformation und das Routing müssen aber an den Endpunkten (dezentral) erfolgen, also bevor Nachrichten zum endgültigen Transport an den Message Bus übergeben werden.

Die genannten Basiseigenschaften mögen für eine Integration mit Web-Services ausreichen. Um in den gewachsenen IT-Landschaften von heute erfolgreich zu sein, braucht es aber schon etwas mehr. In seinem White Paper "Best-of-Breed ESBs" führt Steve Craggs, Vice Chairman des Integration Consortium, weitere unverzichtbare Eigenschaften auf. Erster Knackpunkt ist die Konnektivität zwischen den Diensten. Nicht nur weil Web-Services noch relativ neu sind, besitzt nicht jedes heute betriebene und potentiell zu integrierende System eine Web-Services-Schnittstelle. Manches System wird eine solche Schnittstelle auch in Zukunft nicht erhalten, weil es nur schwer möglich ist oder weil es keine wirklich überzeugenden Gründe gibt, die den Aufwand rechtfertigen.