FlexPod, VSPEX, HP CloudSystem und IBM PureSytems

Was bringen Referenzarchitekturen im Data Center?

21.04.2014
Von 
Regina Böckle durchforstet den Markt nach Themen, die für Systemhäuser und Service Provider relevant sind - oder es werden könnten - und entwickelt dazu passende Event-Formate.

Software Defined Datacenter auf dem Prüfstand

Den Ansatz in Richtung Software Defined Datacenter gab es ja schon früher. Was macht Sie so sicher, dass er sich jetzt tatsächlich durchsetzen wird?

König: Wir beobachten eine enorme Dynamik, schon allein aufgrund der Tatsache, dass x86-Server auf breiter Basis installiert sind. Hunderte von Servern werden heute von zwei Personen gemanagt. Hinzu kommt die rasante Veränderung auf Client-Seite durch die Verbreitung von Portalen.

Ein Beispiel ist die Private-Dropbox-Lösung von VMware, die beim Kunden im Unternehmen läuft und auf die weltweit jeder Mitarbeiter zugreifen und Daten teilen kann. Anwender müssen Informationen und Dokumente heute teilen, unabhängig davon, wo sie sich befinden und mit welchem Endgerät sie arbeiten. Das heißt, die Anwender und das Geschäftsumfeld fordern diesen Wandel, nicht unbedingt die IT-Abteilung. Viele Projekte werden heute aus den Fachabteilungen heraus angestoßen.

Wie gehen die IT-Abteilungen Ihrer Erfahrung nach mit dieser Situation um?

König: Noch ein Beispiel: Wir hatten ein Projekt, bei dem es um die Einführung von iPads ging, die von der IT-Abteilung zentral gemanagt werden. Die Freiheiten der Anwender wurden dabei vom IT-Leiter rigoros eingeschränkt: Die Nutzung von iClouds, der Dropbox und viele andere Funktionalitäten wurde alternativlos unterbunden. Damit wurde der Mehrwert, den die iPads für die User bringen sollten, obsolet gemacht. Die Folge: Der IT-Leiter kämpft mit unzufriedenen Anwendern.

Die neuen Datacenter-Funktionen und Architekturen ermöglichen den Anwendern gerade diese Freiheiten und erlauben gleichzeitig dem IT-Administrator, die Kontrolle zu behalten. Die Anwender treiben damit die IT. Es geht aber nicht nur darum, Anwendern das Bereitstellen von Daten und Apps zu ermöglichen, sondern für den Kunden Mehrwerte für die gesamte Kommunikation zu schaffen.

Können Sie dazu ein Beispiel nennen?

König: Neue Technologien, beispielsweise Collaboration-Lösungen von Cisco, ermöglichen Anwendern, Telefonie und Videokonferenzen auf virtuellen Desktops zu nutzen. Es geht zum Beispiel um die Frage: Wie lade ich andere Ansprechpartner ein, mit mir in Bild und Sprache in Verbindung zu treten und gemeinsam an einem Dokument zu arbeiten, ohne dass der Ansprechpartner erst eine passende Software installieren muss?
Wir müssen Unternehmen dabei unterstützen, effizienter arbeiten zu können. Das wiederum erfordert eine entsprechende Infrastruktur im Rechenzentrum.

Und hier kommen eben die erwähnten Referenzarchitekturen ins Spiel. Denn die dafür nötige Erweiterung der bestehenden Infrastruktur muss strukturiert, standardisiert und schnell erfolgen - genau das ist mit den Referenzarchitekturen möglich.