Was Bewerber im Vorstellungsgespräch erwartet

21.04.2006

Am Ende sollen die wichtigsten Punkte noch einmal zusammengefasst werden.

Bleibt als Letztes noch die Frage offen: Was ist mit dem Fachwissen? Die Antwort darauf ist in der Tat schwierig. Bezieht sich die Fallstudie auf Themen, bei denen man ohnehin der Experte ist, sollte man sein Fachwissen einfach strukturiert und zielgerichtet einbringen. Es gilt dabei, nicht alles aufzutischen, was man zum Thema weiß, sondern sich auf die gefragten Punkte zu konzentrieren. Beinhaltet die Fallstudie auch Themen, bei denen man sich nicht sicher ist, dann sollte man auf keinen Fall den Fehler machen, seinem Publikum falsche Thesen oder mutmaßliche Lösungen zu verkaufen. Das kommt schnell ans Licht und führt zur direkten Absage.

Feedback einfordern

Der Bewerber muss davon ausgehen, dass seine Gesprächspartner die richtigen Lösungen kennen und sich nicht für dumm verkaufen lassen. Außerdem ist die Fallstudie kein Schauspiel, sondern die Simulation einer realen Arbeitssituation. Was also tun, wenn man sich mit den Technologien oder dem Thema aus der Fallstudie nicht auskennt? Nun, die Ist-Analyse und die Problemstellung kann man dennoch strukturiert vortragen. Das ist schon mal ein großer Teil dessen, worauf es ankommt. Gäbe es eine Alternativlösung mit einer anderen Technologie oder Methodik, dann sollte man diese vorschlagen und offen ansprechen, dass man eher auf diesem Gebiet der Experte ist. Die Personalentscheider erkennen dann, dass es sich um einen klugen Kopf handelt, der sich auch andere Technologien und Methodiken schnell aneignen kann.

In den meisten Fallstudien geht es nicht darum geht, die einzige, perfekte Lösung zu präsentieren, denn oft gibt es mehrere Lösungen. Es kommt Personalern vielmehr darauf an, den Bewerber in einer bestimmten Situation agieren zu sehen. Die Lösung ist dabei nur ein Aspekt von mehreren. Falls es am Ende mit dem Jobangebot nicht geklappt hat, sollte man sich von den Gesprächspartnern ein ausführliches Feedback geben lassen, woran es lag. Beim nächsten Mal lassen sich dann die gleichen Fehler vermeiden.