Exklusivstudie IT-Kompass 2012

Was bewegt deutsche IT-Abteilungen?

05.06.2012
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Ein differenzierender Faktor?

Wie strategisch is die IT eigentlich?
Wie strategisch is die IT eigentlich?
Foto: IDC / IDG

Das waren aber schon einmal mehr: Im vergangenen Jahr addierten sich die Werte noch auf 44 Prozent, 2009 auf 40 Prozent. Die weitaus meisten Umfrageteilnehmer (45 Prozent) entschieden sich für die Aussage: "In Einzelfällen wird die IT explizit in die strategische Planung eingebunden." Der Anteil derjenigen, in deren Unternehmen IT-Fragen für die strategische Planung nur eine untergeordnete Rolle spielen, blieb über die Jahre konstant bei 19 Prozent.

Leicht rückläufig ist auch die Bewertung der IT als Wettbewerbsfaktor. 16 Prozent der Befragten sprechen ihr die Bedeutung für die Differenzierung von der Konkurrenz ab. 2010 taten das nur 13 Prozent. 22 Prozent (gegenüber 28 Prozent im Vorjahr) äußerten die Ansicht, die IT sei "ein wichtiges Differenzierungsmerkmal und ein Wettbewerbsfaktor". Immerhin sind nach wie vor 37 Prozent überzeugt: "Ohne unsere leistungsfähige und moderne IT könnten wir uns am Markt langfristig nicht halten." Damit konstatieren sechs von zehn Umfrageteilnehmern, dass die IT ein quasi unverzichtbares Mittel im Kampf um Marktanteile ist. Dieser Wert ist wohl ausbaufähig.

Dazu passt, dass 86 Prozent der Befragten die Möglichkeiten der IT für längst nicht ausgeschöpft halten. 17 Prozent sehen sogar "viele Potenziale ungenutzt brachliegen"; im vergangenen Jahr sagten das nur 14 Prozent. Insgesamt sind die IT-Fachleute aber auf dem richtigen Weg, so legen die Studienergebnisse nahe: Mittlerweile bezeichnen 14 Prozent (gegenüber neun Prozent im Vorjahr) die Potenziale der IT als "weitestgehend ausgeschöpft".

Der Kostendruck hat nachgelassen

IDC-Analyst Matthias Kraus führt diese marginal bessere Einschätzung der IT darauf zurück, dass der Kostendruck etwas nachgelassen habe. Um die Position der IT weiter zu festigen, empfiehlt er den IT-Entscheidern, die Auswirkungen ihrer Arbeit auf die Fachbereiche und deren Geschäft verständlich darzustellen und den Mehrwert, den die IT mit ihren Tools und Lösungen liefert, nachzuweisen.

Wenn die IT die Erwartungen der Fachbereiche erfüllen will, so Kraus weiter, muss sie ihre Ziele aber stärker an den Geschäftszielen ausrichten ("IT Business Alignment"). Und die Voraussetzungen dafür ließen sich nur dadurch schaffen, dass die IT in die strategische Unternehmensplanung eingebunden werde. Hier beißt sich die Katze also häufig in den Schwanz.