Was bei der Einführung von Telearbeit zu beachten ist

06.08.2003
Von 
Senior Communication Managerin bei der Content Marketing Agentur Evernine

Kontrolle ist gut - Vertrauen ist besser. Dieses Motto hat sich bei der Spedition Bönders GmbH in Krefeld bezahlt gemacht. Nach Auffassung von Lothar Krenge, Geschäftsführer bei Bönders, sind vor allem kleine und mittlere Unternehmen dazu prädestiniert, Telearbeit erfolgreich auf allen Ebenen umzusetzen. Denn: „Der Leiter einer mittelständischen Firma hat einen viel direkteren Kontakt zu den Beschäftigten, als dies in Großunternehmen der Fall ist. Somit ist er eher in Lage, die Mitarbeiter auch über Distanzen zu führen.“

In der Spedition arbeiten 140 Mitarbeiter, davon etwa 40 im administrativen Bereich. Zehn Angestellten wurde bislang ein häuslicher Arbeitsplatz eingerichtet. Die notwendige Hard- und Software für den Zugriff auf die Unternehmenszentrale wird von der Spedition gestellt. Die private Nutzung ist dabei erlaubt. Die in der Zentrale ankommenden Anrufe für die jeweiligen „aushäusigen“ Mitarbeiter werden via TK-Anlage an die Telearbeitsplätze beziehungsweise an die Mobiltelefone weitergeleitet.

Kontrollverlust seitens der Unternehmensführung ist ein gängiges Argument, das gegen Telearbeit für Manager ins Feld geführt wird. Die Ursache nach Meinung von Krenges: „Die Führungskräfte gehen mit dem Thema viel zu ängstlich um und fürchten um ihre Position im Unternehmen.“ Das Resultat der Telearbeit-Einführung bei Bönders kann sich sehen lassen: Die Spedition konnte durch die Implementierung der neuen Arbeitsform die Produktivität um zehn bis 15 Prozent steigern und den Umsatzes um 20 Prozent ausweiten - bei gleicher Anzahl der Mitarbeiter und ohne Überstunden. Denn aufgrund der für Telearbeit geschaffenen DV-Infrastruktur kann bei Auftragsengpässen nun auf Mitarbeiterressourcen in den Zweigstellen zurückgegriffen werden.

Ängste der Arbeitgeber

Sie sehen Probleme bei
- der Überwachung der Produktivität
- der Führung von Mitarbeitern durch fehlende physische Präsenz
- der Möglichkeit, Mitarbeiter direkt zu motivieren
- zu schnellen Veränderungen in der Organisation
- der Einrichtung einer breit gestreuten Organisation und Organisationskultur
- zusätzlichen Kosten für Technik und Logistik
- der Sicherheit von Informationen und Daten

Ängste der Arbeitnehmer