Grafisches Gespür sehr wichtig

Was App-Entwickler können müssen

30.06.2011
Apps müssen ansprechend aussehen und intuitiv zu bedienen sein. Entwickler sollten in Zukunft auch wissen, wie sie die Programme in bestehende Geschäftsprozesse integrieren. Das meint Christian Walde-Sauer. Er leitet das Competence Center
Foto: Christian-Walde Sauer, Pass Consulting Group

CW: Sie haben Ende 2009 damit begonnen, ein Competence Center Mobile Applications aufzubauen. Gab es dafür einen bestimmten Grund?

WALDE-SAUER: Wir haben erkannt, dass Apps einen gewaltigen Aufschwung erleben, nicht nur im spielerischen Bereich, sondern auch in den Geschäftsanwendungen. Mitarbeiter sind zunehmend mobil unterwegs und wollen auf Reisen ihre Geschäftsdaten und -prozesse in digitaler Form in der Tasche haben.

CW: Wie läuft das Geschäft mit App-Entwicklungen heute?

WALDE-SAUER: Gerade im Geschäftskundenbereich stellen wir ein großes Interesse der Unternehmen fest, ihre Business Applikationen mit mobilen Lösungen zu verknüpfen und in die bestehenden Geschäftsprozesse zu integrieren.

CW: Bieten Sie Ihre Leistungen für alle Smartphones an?

WALDE-SAUER: Wir konzentrieren uns auf drei Plattformen. Das sind in erster Linie das iPhone und Android, das Handy-Betriebssystem von Google. Blackberry kommt deshalb hinzu, weil dieses System für Geschäftskunden nach wie vor von hoher Relevanz ist. Allerdings haben wir auf dem Mobile World Congress Mitte Februar in Barcelona bereits erste Anzeichen dafür festgestellt, dass sich iPhone und Android den Markt im Wesentlichen aufteilen werden.

CW: Wie viele Mitarbeiter haben Sie im Competence Center?

WALDE-SAUER: Derzeit haben wir bis zu zehn Personen in App-Entwicklungen eingebunden, und die Anzahl steigt stetig. Sie schreiben Applikationen zur Visualisierung von Geschäftsprozessen auf Smartphones und Tablets wie dem iPad. Darüber hinaus entwickeln wir auch eigene Apps.

CW: Welche Art von Entwicklern brauchen Sie für Apps?

WALDE-SAUER: Apps transportieren mehr als alle anderen Applikationen Emotionen. In der Entwicklung von Apps ist daher die Oberflächengestaltung ein Schwerpunkt. Die Entwickler müssen also Wert auf die Erscheinung der Applikation legen, dürfen nicht funktionsverliebt, sondern müssen Grafik-affin sein und an Animation und Visualisierung Gefallen finden. Im B-to-B-Umfeld müssen darüber hin-aus Kenntnisse von branchenspezifischen Geschäftsprozessen und für die Anbindung von Server-Systemen zur Verfügung stehen.

CW: Ist es schwierig, gute App-Entwickler am Markt zu bekommen?

WALDE-SAUER: Es ist etwas problematisch, weil sich viele IT-Profis App-Entwicklung auf die Fahne schreiben, aber noch nicht über nachhaltige Erfahrung darin verfügen - vor allem nicht bei der Integration der Apps in die Systemlandschaften von Unternehmen

Unseren ausführlichen Beitrag zum Thema App-Entwicklung: "Der Nachwachs greift an" finden Sie hier.