Warum Soft Skills über den Erfolg von Projekten entscheiden

01.09.2006
Von Iris Oltman
Professionelle Kommunikation ist mehr als die halbe Miete in einem Projekt. Eine neue Seminarreihe der COMPUTERWOCHE gibt praktische Tipps.

Wachsender Kostendruck führt auch in der IT zu den immer schärfer gestellten Fragen: Woran scheitern Projekt? Warum verzögert sich die Fertigstellung? Wie lässt sich die Qualität steigern? Befragungen und Analyse zeigen: Es wird zu wenig und nicht strukturiert genug miteinander kommuniziert.

Nun ist es nicht so, dass in der IT-Branche nicht heftig am verbesserten Erreichen von Kosten-, Termin- und Qualitätszielen gearbeitet wird. Unternehmen haben immer wieder neue Formen der Zusammenarbeit in der Softwareentwicklung erfunden und eingeführt (oder zumindest einzuführen versucht, wenigstens aber heftig diskutiert). Es entstanden die "Wasserfallmethode" oder das "Reengineering" von IT-Projekten als Lösungswege.

Extrem Programming soll Entwicklung verbessern

In neuerer Zeit sollen durch "Extrem Programming" (XP) Fehler früher entdeckt, Ergebnisse schneller diskutiert und so die Entwicklung insgesamt verbessert werden. "Agiles Projekt-Panagement" versucht vor allem die Missverständnisse zwischen Kunden und IT-Entwicklern sowie im Entwicklerteam selbst zu reduzieren mit dem Ziel, neue Strukturen der Projekt-Zusammenarbeit einzuführen.

Vor allem die neuen Ansätze erfordern aber Projektleiter und Teammitglieder mit einem hohen Maß an Teamfähigkeit und kommunikativer Kompetenz. Nun zeigen aber die Untersuchungen, dass es gerade diese Fähigkeiten sind, die in vielen IT-Projekten nicht ausreichend vorhanden sind. In seiner Untersuchung zum Thema "Escalating Commitment als Ursache gescheiterter DV-Projekte" stellt Dieter Hertweck fest, dass es immer wieder zu eskalierten Konflikten kommt, bei denen abweichende Meinungen von außen nicht mehr zugelassen werden. Das Team ist in solchen Situationen bereit, brisante Entscheidungen selbst zu fällen, wenn sich so das eigene Vorgehen rechtfertigen lässt. Der negativen Entwicklung ist nicht mit Restriktionen und methodischen Bausteinen zu begegnen, sondern nur durch eine veränderte Qualität des Austauschs und der Kommunikation.