Warum sich IT-Frauen selbständig machen

01.03.2006
Von Syra Thiel

Motivation ist alles

Wie wichtig die Vorbildfunktion von Lehrern und ein interessanter Unterricht für die eigene Studienwahl sind, bestätigt auch Doris Ludwig. Sie studierte Architektur und machte sich mit ihrer Firma "Cameleons cross-media-design" vor einem Jahr selbständig. Da sowohl ihr Physikunterricht als auch ihr Deutsch- und Kunstunterricht sehr spannend waren, wollte sie unbedingt ein Fach studieren, das gleichermaßen technischen als auch gestalterischen Hintergrund hat und beide Themen miteinander verknüpft. Bereits während des Studiums wünschte sie sich in der Informationsbranche zu arbeiten.

Doris Ludwig, Gründerin: 'Ich liebe es, alte Wege zu verlassen.'
Doris Ludwig, Gründerin: 'Ich liebe es, alte Wege zu verlassen.'

Heute berät sie Unternehmen zu ihrem Informations- und Mediendesign und setzt diese Pläne auch um. "Ich wollte immer mehr machen als nur einem Beruf nachzugehen. Ich liebe es, Ideen zu verwirklichen, alte Wege zu verlassen, zu entdecken und zu entwickeln." Während ihrer Zeit als Mitarbeiterin in Architekturbüros fühlte sie sich eingeschränkt, zu festgelegt auf eine Methodik, zu stark dem Unternehmen und weniger dem Kunden verpflichtet. Das ist jetzt anders.

Wie bei der Gründerin Homana stand auch bei Ludwig nicht das Geldverdienen im Vordergrund. Und arbeiten muss sie deutlich mehr als eine Festangestellte. Das aber macht ihr Spaß. "Ich habe mich mit meiner Selbständigkeit für die Chance entschieden, etwas Neues zu schaffen und mir jeden Tag meine Wege selbstbestimmt zu suchen. Dafür habe auf vieles verzichtet. denn gerade private Interessen rutschen in der Aufbauphase sehr schnell in den Hintergrund oder sind mit dem Aufbau einer Firma nicht zu vereinbaren." Noch ist die 35-jährige Frankfurterin eine Einzelkämpferin. Das soll sich aber bald ändern.