Warum sich IT-Frauen selbständig machen

01.03.2006
Von Syra Thiel

Trotzdem sind Gründerinnen in den wachstumsstarken technologie- und wissensorientierten Branchen eher selten vertreten. Weshalb der Frauenanteil hier so gering ist, dazu veröffentlichte die bundesweite Gründerinnenagentur Ende vergangenen Jahres eine Sammlung von Daten. Offenbar ist bereits die Wahl des Studienfaches entscheidend. Und der Entschluss für ein Studium wird wiederum von der schulischen Ausbildung und den vorherrschenden sozialen Rollenbildern beeinflusst.

Diese These stützen auch die Ergebnisse einer Studie der Akademie für Technikfolgenabschätzung. Danach besuchen Mädchen deutlich seltener als Jungen naturwissenschaftlich ausgerichtete Schulen und begeistern sich auch seltener für Technik und Naturwissenschaften. Schlechter sind sie deshalb nicht. Laut den Pisa-Ergebnissen wissen Mädchen in diesen Fächern prinzipiell genauso viel wie die Jungen.

Es müsste in Zukunft, so die Gründungsexpertin Erben, daher noch stärker darum gehen, das Interesse der Mädchen an einer beruflichen Verwertung dieser Kenntnisse zu wecken oder zu stärken. Dies ließe sich ihrer Meinung nach unter anderem mit einer Aufhebung der Koedukation in Chemie, Physik und Mathematik bewerkstelligen. "In einer reinen Mädchenklasse könnte die Stoffvermittlung durchgängiger an weibliche Lebenserfahrungen und -entwürfe anknüpfen. Mädchen würden so erfahren, dass auch technische oder naturwissenschaftliche Berufe spannend sind."

Tipps für Gründerinnen

Die Gründerinnenagentur hilft Frauen auf ihrem Weg in die Selbständigkeit. Ziel der Agentur ist es, das Gründerklima für Frauen in Deutschland zu verbessern und den Anteil von Frauen an Unternehmensgründungen mittelfristig zu erhöhen.

Zu den Leistungen zählen unter anderem:

  • Überblick über Informations-, Beratungs- und Qualifizierungsangebote für Gründerinnen;

  • Hinweise auf kostenlose Online-Kurse zur Existenzgründung;

  • Datenbank zu Veranstaltungen;

  • Vermittlung relevanter Ergebnisse aus der Gründerinnenforschung;

  • Vernetzung innerhalb der Gründerszene.

  • Bundesweite Hotline: Beraten wird in allen Phasen der Gründung, es werden Kontakte zu Expertinnen und Experten vermittelt. Telefon: 01805/22 90 22 (0,12 Euro/Minute).