Arbeitsmarkt

Warum sich ein Informatikstudium lohnt

16.10.2012
Von 
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.
Obwohl die Jobaussichten für IT-Experten rosig sind, gibt es immer noch zu wenig Informatikabsolventen. Unverständlich, meint Marika Lulay, im Vorstand von GFT, und nennt fünf Gründe, die für ein IT-Studium sprechen.
Absolventen der Informatik haben gute Jobchancen. Aber auch sonst lohnt es sich, einen Beruf in der IT anzustreben.
Absolventen der Informatik haben gute Jobchancen. Aber auch sonst lohnt es sich, einen Beruf in der IT anzustreben.
Foto: Robert Kneschke - Fotolia.com

Die Perspektiven für IT-Profis sind gut. Dennoch entschieden sich in den vergangenen Jahren weniger Studienanfänger für die Informatik als für die Physik, Mathematik oder die Chemie.

Marika Lulay, diplomierte Informatikerin und seit zehn Jahren im Vorstand bei dem IT-Unternehmen GFT Technologies AG, bricht eine Lanze für ihr Fach. Sie nennt fünf Gründe, die aus ihrer Sicht für die Informationstechnologie sprechen:

1. Sichere Arbeitsplätze

Ohne IT funktioniert heute kaum noch etwas. Ob im Auto, beim Zahlungsverkehr, in der Produktion oder schlicht bei der Informationsbeschaffung. IT ist der Produktivitätstreiber des 21. Jahrhunderts. In Kombination mit (Tele-)Kommunikations- und Unterhaltungstechniken ist die digitale und mobile Revolution noch lange nicht beendet und bringt immer wieder neue faszinierende Lösungen hervor. All diese oft weltumspannenden Infrastrukturen müssen gewartet und weiterentwickelt werden.

Deshalb wird der bestehende Bedarf an IT-Fachkräften auch nie vollständig abgedeckt sein. Die Nachfrage mag zwar hin und wieder schwanken je nach Wirtschaftslage, aber grundsätzlich sei die Informatikausbildung eine sichere Bank, ist Lulay überzeugt.

2. Hervorragende Karrierechancen

Marika Lulay ist diplomierte Informatikerin und seit zehn Jahren im Vorstand des IT-Dienstleisters GFT Technologies.
Marika Lulay ist diplomierte Informatikerin und seit zehn Jahren im Vorstand des IT-Dienstleisters GFT Technologies.

Für Informatiker gibt es ein großes Angebot an Einstiegsmöglichkeiten: Jedes Unternehmen, ob groß oder klein, hat eine IT-Abteilung. Zudem gibt es einen großen Markt an Softwareherstellern und IT-Dienstleistern, die entsprechende Fachkräfte brauchen. Gefragt sind Generalisten, die Infrastrukturen und IT-Landschaften steuern können, ebenso wie Spezialisten, die sich in bestimmten Rechnern, Programmiersprachen, Anwendungssystemen oder in der Vernetzung auskennen.

Viele Studienbeginner seien sich zudem gar nicht darüber im Klaren, welche beruflichen Einstiegsmöglichkeiten sich ihnen bieten, wenn sie Informatik mit einem anderen Fachgebiet wie etwa Finanzdienstleistungen, Fahrzeugtechnik, Maschinenbau oder Energietechnik kombinieren, so Lulay weiter. Denn: IT spiele sich seit langem nicht mehr nur in der IT-Abteilung ab. Mit dem Wissen über Technologie, Anwendungen und Geschäftsprozesse könnten sich IT-Experten mit entsprechenden Persönlichkeits-Skills auch für hohe Management-Positionen profilieren - bis hin zum Vorstand.

3. Flexible Arbeitszeiten

Die IT ist der größte Vorreiter in Sachen flexible Arbeitsmodelle. Dass es keine starre Arbeitszeitregelung gibt, ist für Informatiker schon seit 20 Jahren normal. Diese Situation ermöglicht es IT-Experten, verschiedene Lebensentwürfe zu kombinieren und Familie und Beruf (Stichwort Work-Life-Balance) zu vereibaren. In vielen anderen Branchen sieht das noch anders aus.