Schleppende Nachfrage?

Warum sich bei Samsung rund 50 Millionen neue Handys im Lager stapeln

24.06.2022
Von 
Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.
Bei Samsung stapelt sich eine unfassbare hohe Zahl an nagelneuen Smartphones. Die möglichen Gründe.
Wegen Auslieferungsproblemen sind die Lager von Samsung überfüllt.
Wegen Auslieferungsproblemen sind die Lager von Samsung überfüllt.
Foto: Valeriya Zankovych / Shutterstock.com

Samsung soll die unfassbare hohe Zahl von knapp 50 Millionen Smartphones in seinen Lagern und bei seinen Händlern liegen haben. Das berichtet die südkoreanische Nachrichtenseite The Elec. Vor allem die Mittelklasse-Smartphones der Galaxy-A-Serie sollen einen Großteil der sich stapelnden Mobilfunkgeräte ausmachen.

Ungesunder Lagerbestand

The Elec will von seinen Quellen erfahren haben, dass Samsung in diesem Jahr eigentlich rund 270 Millionen Smartphones ausliefern wolle. Die 50 Millionen auf Halde liegenden Geräte machen rund 18,5 Prozent davon aus. Das sei viel zu viel, denn laut Branchenkennern wäre nur um die 10 Prozent Lagerbestand okay. Diese hohe Zahl an auf Lager liegenden Smartphones zeige demnach, dass Samsung unter einer schleppenden Nachfrage für seine Smartphones leide.

Samsung reduziert Bestellungen

Von Januar bis Februar habe Samsung rund 20 Millionen Smartphones pro Monat hergestellt. Im Mai 2022 reduzierte Samsung die Zahl der monatlich produzierten Smartphones dann auf 10 Millionen. Damit dürften die Südkoreaner auf die viel zu hohen Lagerbestände und die offensichtlich niedrige Nachfrage reagieren. Samsung bestellte dementsprechend von April bis Mai um zwischen 30 und 70 Prozent weniger Komponenten bei seinen Zulieferbetrieben.

Ende 2021 hatte Samsung noch ein ambitioniertes jährliches Produktionsziel von rund 334 Millionen Geräten für 2022 festgelegt, wie The Elec berichtet.

Mögliche Gründe

Als mögliche Gründe für die schlechte Nachfrage nennt The Elec die strikten Quarantäne-Beschränkungen in China, den russischen Angriff auf die Ukraine und die steigenden Rohstoffpreise. All das würde zu Kaufzurückhaltung beziehungsweise zu Auslieferungsproblemen führen. (PC-Welt)