Schnelles Wachstum für Linux und Co

Warum Open Source zum Milliardenmarkt wird

19.06.2008
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Gründe für Open Source

Die wichtigsten Gründe für den Einsatz von Open-Source-Software sind finanzieller Art, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage. 59 Prozent der Verantwortlichen wollen damit Betriebskosten senken (TCO, Total Cost of Ownership). Fast ebenso viele (56 Prozent) erhoffen sich günstigere Konditionen bei der Beschaffung. Doch Geld ist nicht alles. Immerhin 32 Prozent nannten eine größere Flexibilität als Hauptmotiv; der freie Zugang zum Quellcode ist für 30 Prozent entscheidend. Dagegen spielt das von Protagonisten oft vorgebrachte Argument der angeblich besseren Code-Qualität nur für zwölf Prozent eine Rolle.

Die Analysten von Saugatuck Technology kommen in ihrer Studie zu ähnlichen Ergebnissen. So nannten 44 Prozent der Befragten Lizenzbedingungen und Kosten als bedeutendste Faktoren. Fast ebenso wichtig (37 Prozent) war den Unternehmen eine verringerte Abhängigkeit von herstellerspezifischen Lösungen. Überraschend hoch bewerteten Teilnehmer der Saugatuck-Umfrage die grundsätzliche Möglichkeit, Open-Source-Software nach ihren Wünschen anzupassen.

Was gegen Open Source spricht

Geht es um die Hürden für einen professionellen Open-Source-Einsatz, haben die von CIO.com befragten Manager und Fachkräfte ein klare Meinung: 45 Prozent sorgen sich um den Support einschlägiger Produkte. Dahinter steht der Wunsch, bei technischen Problemen zuverlässige Ansprechpartner ans Telefon zu bekommen. Trotz zahlreicher Serviceangebote von spezialisierten Open-Source-Dienstleistern scheinen die Bedenken vieler IT-Verantwortlicher noch nicht ausgeräumt zu sein. Andere Hindernisse wie mangelnde Kenntnisse passender Open-Source-Lösungen (29 Prozent) oder Sicherheitsbedenken (26 Prozent) spielen dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Immerhin 22 Prozent fehlt die für einen breiten Open-Source-Einsatz nötige Rückendeckung aus dem Management.