Nach social Media, social Commerce nun social Innovation

Warum IT und Marketing besser zusammenarbeiten müssen

09.03.2010
Um social Innovations realisieren zu können, muss das Marketing Motive und Ziele schaffen und die IT die Infrastruktur der Zusammenarbeit liefern.

Nach social Networks, social Media und social Commerce dürfte niemand mehr von social Innovation überrascht sein. In die Diskussion geworfen hat den Begriff Nigel Fanwick, Analyst bei Forrester Research und fleißiger Blogger.

Seiner Meinung nach waren die 70er und 80er Jahre geprägt von technischen Innovationen (zum Beispiel der PC), die 90er und 00er Jahre dagegen von Marketing-dominierten Innovationen (zum Beispiel, AOL, E-Bay, Amazon). Die kommende Ära gehört laut Fanwick den social Innovations. Die jeweiligen Adjektive beschreiben allerdings nicht die Art der Innovation, sondern ihren Ursprung und ihre Treiber. Demnach spielte die IT bis in die frühen 90er eine zentrale Rolle im Innovationsprozess. In den 00er Jahren geriet sie allerdings an den Katzentisch, weil sie sich erst zu spät mit dem Internet-Paradigma anfreunden konnte und ihre Versuche, dort Innovationen zu treiben oder zu unterstützen, größtenteils scheiterten.

Social Innovations entstehen dagegen nicht mehr innerhalb einer Abteilung oder eines Unternehmens. Sie resultieren aus dem Austausch von Kunden, Mitarbeitern und Partnern. Bekannte Beispiele dafür sind Starbuckidea.com oder Dells Ideastorm.com. Auch die verschiedenen Versuche des sogenannten Crowd Sourcing - Innovationswettbewerbe im Internet, die von Unternehmen ins Leben gerufen werden - fallen in die Kategorie social Innovation.

Die Idee ist super: Mitarbeiter, Kunden und Partner lassen sich zu einem virtuellen Think Tank verbinden, der allein schon aufgrund der verschiedenen Blickwinkel, unter denen ein Problem betrachtet wird, sehr brauchbare Innovationen liefern müsste. Allerdings können nur gute Resultate entstehen, wenn IT und Marketing eng zusammenarbeiten. Das Marketing sorgt dafür, dass solche vernetzten Communities überhaupt entstehen können, in dem sie den Teilnehmern Motiv und Ziel geben. Die IT kümmert sich um das Netzwerk. Sie stellt Communication- und Collaboration-Werkzeuge zur Verfügung und hilft, die Ideen auf Realisierbarkeit zu testen. Je nach Anforderung einer solchen Innovation-Community handelt es sich dabei sicher nicht um eine triviale Aufgabe, die es der IT außerdem ermöglicht, wieder in der Nahrungskette der Unternehmen aufzusteigen: als Enabler von Innovationen.

Weitere Meinungsbeiträge und Analysen finden Sie im Blog des Autors unter www.wittes-welt.eu.