Berufsbild

Warum Informatik Spaß macht

15.02.2008
Von Ann-Kristin Koch

Private Hochschule als Sprungbrett

Einen anderen Weg in die Informatik hat Andrés Alvarado gewählt. Der gebürtige Guatemalteke hat sich nach US-amerikanischer High School im Heimatland und Austauschjahr in der Schweiz für ein Informatikstudium an der privaten Hochschule Jacobs University Bremen entschieden. Im Kernland der Informatik hat er nach nur drei Jahren einen Bachelor in Computer Science erworben. Ausgestattet mit einem Stipendium, konnte er als High Potential in Deutschland auf Englisch an der internationalen Privatuniversität der Hansestadt studieren. "Mathe hat mir in der Schule tierisch Spaß gemacht, und auch meinen Informatikkurs fand ich großartig", erklärt der 25-Jährige seine Entscheidung für die Informatik.

Andres Alvarado, EDS: 'Informatik ist keinesfalls dröge.'
Andres Alvarado, EDS: 'Informatik ist keinesfalls dröge.'
Foto: Alvarado

Seine Heimatschule hat ihn im Gegensatz zu deutschen Gymnasien, an denen die Schüler oft mehr wissen als ihre Informatiklehrer, bestens auf das Studium vorbereitet. Im so genannten Advanced-Placement-Programm, Kursen auf akademischem Niveau, erwarb er das Handwerkszeug: "Damit war der Erfolg für mein erstes Jahr an der Uni gesichert", sagt Alvarado. Aber auch er hatte, gerade angesichts des gedrängten Stoffes in nur drei Jahren, ganz schön zu büffeln. Auf dem Stundenplan: Datenbankmodelle, C++ und Algorithmen bis zum Abwinken. Der Spaß kam dabei aber nie zu kurz. In seiner Bachelor-Arbeit hat er Algorithmen entwickelt, wie Roboter für die Robocups fit zu machen sind.

Informatik ist anwendungsbezogen

"Informatik ist keinesfalls dröge, sondern äußerst anwendungsbezogen. Den nötigen Ausgleich zur harten Theorie habe ich mir immer geschaffen: Am Wochenende findet man mich nicht zu Hause", so Alvarado. Der Spaß an der Informatik prägt auch sein derzeitiges Arbeitsverhältnis. Der Youngster arbeitet seit Februar 2006 als Programmierer und Berater für Data Warehousing beim großen IT-Outsourcer EDS in Hamburg. "Ich muss zwar noch Erfahrung sammeln, um alle Kundenanforderungen richtig einschätzen zu können, aber dank des Abstraktionsvermögens kann ich mich schnell in neue Programmierherausforderungen eindenken." Alvarado will längerfristig in Deutschland bleiben, auch wenn er sich irgendwann einmal gerne in Guatemala als IT-Unternehmer selbständig machen würde. Damit steht er für das, was Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer angesichts des IT-Fachkräftemangels fordert: Ausländischen Spitzenkräften in Deutschland eine langfristige Perspektive zu bieten und junge Informatiker zu fördern.