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Von Passion bis Paranoia

Warum Google die Netzgemeinde polarisiert

22.04.2010

Geschäftsmodell: Daten sammeln

Die Daten der Nutzer sind ein wertvoller Schatz. Je besser Google die Vorlieben der Surfer kennt, desto gezielter lässt sich Werbung schalten, desto höher fällt der Umsatz aus. Das Unternehmen betont zudem stets, mit den - freilich anonymisierten Informationen - seine Dienste zu verbessern.

Obwohl Google beteuert, sorgsam mit Nutzerdaten umzugehen und diese keinesfalls zu einem Profil zu verknüpfen, sehen Datenschützer die große Konzentration von persönlichen Informationen in einer Hand skeptisch. "Die Daten sind der Kontrolle der Nutzer und deutscher Behörden entzogen", sagt Marit Hansen. Immerhin: Sie erkennt in letzter Zeit einige "positive Impulse" für mehr Datenschutz, etwa den Dienst "Dashboard", der zumindest Teile der von einem Nutzer gespeicherten Daten übersichtlich zusammenfasst. Allerdings zeigten die jüngsten Hacker-Attacken auf Google-Server, bei denen die Angreifer laut "New York Times" auch den Passwort-Tresor im Visier hatten, dass Risiken bleiben.

Immer auf die Großen?

Das Internet revolutioniert, wie wir arbeiten, kommunizieren und uns vergnügen - und Google ist der größte Aufrührer. Wer Unbehagen gegenüber der digitalen Welt empfindet, wird auch den Konzern aus dem Silicon Valley skeptisch sehen. Der Internet-Vordenker Jarvis meint auch: "Googles Geschäftsmodell schadet den deutschen Medien - sie suchen nach einem Gegner, dem sie die Schuld dafür geben können."