Aufräumaktion

Warum Apple und Google fast 600.000 Apps aus den Stores werfen

16.08.2022
Von Thomas Hartmann
Apple und Google haben im zweiten Quartal zusammen fast 600.000 Anwendungen aus ihren jeweiligen App-Stores entfernt. Apple ging dabei umfassend gegen ”vergessene” Anwendungen vor.
Apple und Google räumen kräftig auf – aus Gründen
Apple und Google räumen kräftig auf – aus Gründen
Foto: Tada Images / shutterstock

Apple und Google haben im zweiten Quartal 2022 592.000 Apps aus dem App Store respektive aus dem Google Play Store entfernt, heißt es im jüngsten Bericht des Unternehmens für Betrugsschutz Pixalate.

Pixalate legt ausführliche und teils überraschende Zahlen vor: Apple habe im zweiten Quartal demnach 439.000 Apps aus dem App Store entfernt. Vor allem veraltete und von ihren Entwicklern aufgegebene Anwendungen traf der Bannstrahl: 64 Prozent der bei Apple ausgemisteten Apps wurden laut Pixalate seit mindestens zwei Jahren nicht mehr aktualisiert. Zum Vergleich: Bei Google betraf dieses Kriterium lediglich 20 Prozent der entfernten Apps. Bemerkenswert ist laut Pixelate, dass Apple in Q1/22 nur 5.000 Apps aus dem Programm genommen habe, bevor im zweiten Quartal 2022 eine umfassendere Aktion erfolgte.

Apps müssen wegen Sanktionen weichen

Interessant auch, dass als Folge des Krieges gegen die Ukraine 35 Sberbank-Apps (sanktionierte, größte Finanzinstitution Russlands) bei Google und Apple vom Markt genommen wurden. Ferner gab es einen beinahe 100-fachen Anstieg der "Gesundheits- und Fitness"-Apps, die im 2. Quartal 2022 von Apple ausgemistet wurden, darunter 178 Apps zur Familienplanung.

Mehr als 49.000 Apps, die in Q2 von der Liste gestrichen wurden, waren wahrscheinlich für Kinder bestimmt, heißt es dort weiter.

Gelöschte Apps stellen ein potenzielles Datenschutz- und Sicherheitsrisiko für Verbraucher dar, da sie auf dem Gerät des Users installiert bleiben können und diese möglicherweise nicht wissen, dass man die App löschen sollte, so Pixelmate. (Macwelt)