iPhone 14 Pro

Warum Apple das Always-On-Display besser macht als Android

04.10.2022
Von  und
Michael Simon ist Executive Editor der Macworld USA.
Eugen Wegmann ist Redakteur bei der IDG Tech Media GmbH.
Das iPhone hat endlich ein Always-On-Display. Wie immer geht Apple einen eigenen Weg.
Apple hat seinem Always-On-Entwurf ein paar clevere, einzigartige Features spendiert.
Apple hat seinem Always-On-Entwurf ein paar clevere, einzigartige Features spendiert.

Endlich hat das iPhone ein Always-On-Display. In typischer Apple-Manier unterscheidet es sich jedoch stark von dem, was wir bisher bei Android-Smartphones gesehen haben. Außerdem ist es auf die beiden iPhone 14 Pro Modelle beschränkt, weshalb Sie dafür die teureren Geräte kaufen müssen.

Wenn Sie ein iPhone 14 vorbestellt haben, wird Ihnen auffallen, dass das Always-On-Display keine exakte Kopie des Galaxy S22 oder des Pixel 6 ist. Apple hat seinem Always-On-Entwurf ein paar clevere, einzigartige Features spendiert. Und möglicherweise wird das den ein oder anderen Hersteller von Android-Smartphones zum Umdenken bewegen.

Das Bild auf dem Sperrbildschirm verschwindet nicht

Wir haben unsere Sperrbildschirme in den vergangenen 15 Jahren völlig vernachlässigt. Wir gaben uns größtmögliche Mühe, ein schönes Foto dafür auszusuchen, nur um es den Bruchteil einer Sekunde zu betrachten, bevor unser iPhone entsperrt. Das ändert sich beim iPhone 14 Pro mit seinem Always-On-Display: Das Foto auf dem Sperrbildschirm bleibt sichtbar, selbst, wenn das iPhone "schlafen" geschickt wird. Das macht kein Android-Smartphone. Es gibt Modelle, die Symbole und Grafiken anzeigen können, doch keins kann ein komplettes Foto anzeigen, sobald der Bildschirm ausgeschaltet wird.

Widgets und Meldungen sind dynamisch

Die meisten Android-Smartphones zeigen auf ihren Always-On-Displays eine Handvoll Widgets an, an denen Sie die Uhrzeit, das Datum, das Wetter ablesen können oder ob eine App Ihnen eine Benachrichtigung geschickt hat. Auf den ersten Blick wirken Sie nützlich, sind es in Wirklichkeit aber nicht. Um tatsächlichen Mehrwert aus ihren Informationen zu schöpfen, müssen Sie das Display aktivieren oder das Gerät komplett entsperren, um auf Benachrichtigungen zuzugreifen.

Beim iPhone 14 Pro ist das anders. Widgets und Benachrichtigungsbanner bleiben sichtbar, sodass sie mehr als nur Uhrzeit und Datum ablesen können, während sich manche Benachrichtigungen, etwa Timer, weiterhin im Hintergrund aktualisieren. Wie bei der Apple Watch ist das Always-On-Display eine Verlängerung des Sperrbildschirms und keine separate Instanz, weshalb es sich persönlicher, dynamischer und nützlicher anfühlt.

Da das Always-On-Display beim iPhone nur eine gedimmte Version des Sperrbildschirms ist, bleiben Benachrichtigungen und Widgets sichtbar.
Da das Always-On-Display beim iPhone nur eine gedimmte Version des Sperrbildschirms ist, bleiben Benachrichtigungen und Widgets sichtbar.

Clever und stylisch zugleich

Always-On-Displays von Android-Smartphones haben sich in den vergangenen fünf Jahren kaum verändert. Sie zeigen Datum und Uhrzeit auf schwarzem Grund, bieten ein paar Anpassungsmöglichkeiten und die meisten fressen Strom. Die Version von Apple nicht.

Zum einen kommt im iPhone 14 Pro dieselbe LTPO-Technologie zum Einsatz wie in der Apple Watch, die die Bildwiederholrate auf 1 Hz senken kann, um so wenig Strom wie möglich zu verbrauchen. Auch bei Android-Smartphones hat sich die Technologie Anfang des Jahres begonnen, auszubreiten. Bis auf das Vivo X Fold und das Oneplus 10 Pro sind uns jedoch keine nennenswerten Beispiele bekannt - selbst Samsungs Flaggschiff, das Galaxy S22 Ultra, kann nicht auf 1 Hz takten -, und selbst dann können die Displays dieser Geräte nicht die Fülle an Inhalten das iPhone 14 Pro anzeigen.

Es funktioniert mit Apps

Das Always-On-Display ist nicht nur zum Anschauen. Einige Apple-Apps funktionieren auch bei gesperrtem iPhone, einschließlich Apple TV Remote, Karten, Telefon und Sprachmemos. Das bedeutet, dass diese Apps statt der Uhrzeit und Widgets Steuerungsoptionen anzeigen, was das Always-On-Display noch nützlicher macht.

Dieser Artikel erschien zuerst bei den Kollegen von der Macworld und wurde aus dem Englischen übersetzt. (Macwelt)