Kein Bock auf Brillenschlange

Warum 3-D-Fernseher gekauft, aber nicht genutzt werden

07.11.2012
Von Thomas Kuhn

Aus zweidimensional mach dreidimensional

Und vor allem letzteres Problem wird sich auf absehbare Zeit noch nicht lösen lassen. Denn selbst wenn beispielsweise der japanische Elektronikriese Toshiba inzwischen auch in Europa seinen ersten Megafernseher auf den Markt gebracht hat, der in der Lage ist, seinen Betrachtern auch so etwas wie räumliche TV-Bilder ohne Brille zu bieten, noch erinnert das Bilderlebnis nur entfernt an die dreidimensionale Realität. Zudem funktioniert der Effekt nicht aus beliebigen Blickwinkeln vor dem Display und nicht bei beliebig vielen Betrachtern zugleich. Und zu allem Überfluss liegt der Kaufpreis des Gerätes etwa auf dem Preisniveau eines 3-D-Jahresabos fürs Kino.

Da dürfte ein anderer technischer Fortschritt womöglich schneller dafür sorgen, dass sich die Akzeptanz für die dritte Dimension am Fernsehgerät allmählich dem Anteil der bereits installierten Geräte annähert. Denn angesichts des Mangels an 3-D-Inhalten stecken die Hersteller der TV-Geräte inzwischen eine Menge an Know-how in die Entwicklung spezieller Software, die in der Lage ist, reguläres zweidimensionales Bild- und Videomaterial in Echtzeit so umzurechnen, dass es am Bildschirm zumindest einen 3-D-Eindruck erzeugt.