PC-Markt 2009

Warten auf Windows 7

06.08.2009
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Kleine Anbieter werden es schwer haben

Welche Auswirkungen der wachsende Druck auf die Landschaft der PC-Hersteller haben wird, lässt sich derzeit kaum absehen. In den vergangenen Jahren präsentierte sich die Riege der großen Anbieter erstaunlich stabil. Seit der Übernahme des PC-Geschäfts von IBM durch den chinesischen Hersteller Lenovo gab es keine größeren Umwälzungen mehr. Die Top Five Hewlett-Packard, Dell, Acer, Lenovo und Toshiba sind gesetzt. Das könnte sich allerdings ändern. Speziell Dell steht unter Druck. In den jüngsten globalen Rankings für das zweite Quartal 2009 von Gartner und IDC büßte der Hersteller bei den Stückzahlen rund 17 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal ein. Damit sind die Texaner unter den fünf führenden Anbietern die einzigen mit rückläufigen Verkäufen.

In der Branche wird offen darüber spekuliert, Dell könnte versuchen, mittels einer Übernahme einen Befreiungsschlag zu landen. Angeheizt hat die Diskussion der US-Anbieter selbst. Dell verfüge über solide Finanzmittel und sehe sich nach passenden Gelegenheiten um, diese auch einzusetzen, sagte vor kurzem Steve Felice, President für das Mittelstandsgeschäfts von Dell. Eigenen Angaben zufolge verfügt der Konzern über Barmittel in Höhe von 9,7 Milliarden Dollar. Kommt die Sprache auf mögliche Übernahmeziele, fällt immer wieder der Name des PC-Konkurrenten Acer. Die Taiwaner sind der Aufsteiger der vergangenen Jahre im weltweiten PC-Geschäft. Mit Wachstumsraten, die regelmäßig zwischen 20 und 40 Prozent liegen, hat sich der Hersteller als Dritter fest in der Spitzengruppe platziert und ist dem zweitplatzierten Dell inzwischen dicht auf den Fersen.

Abseits der großen Namen, wird die Luft allerdings dünner, sagt Gartner-Expertin Escherich. Speziell die kleineren lokalen Anbieter, die keine großen Stückzahlen auf den Markt werfen können, täten sich in Krisenzeiten schwerer. Daher könnte die Anbieterlandschaft durchaus in Bewegung geraten. Außerdem hätten Firmen wie Medion kein Problem damit, das PC-Geschäft einfach fallen zu lassen, sollte es sich nicht mehr lohnen.