Die neue Generation der Business-Smartphones

Warten auf den iPhone-Killer

27.02.2008
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Windows-Mobile-Geräte überwiegen

Insgesamt überwiegen in diesem Jahr die Business-Geräte auf Basis von Windows Mobile, wobei aber auch 2008 der große Wurf nicht dabei ist - kein Wunder, wird das nächste größere Betriebssystem-Update Windows Mobile 7, das dann unter anderem auch iPhone-ähnliche Touch- und Gestensteuerung erlauben soll, voraussichtlich erst 2009 offiziell erscheinen.

Ein Communicator mit Touch-Oberfläche: Das Portege 910 von Toshiba
Ein Communicator mit Touch-Oberfläche: Das Portege 910 von Toshiba

Hervorzuheben sind vielleicht die drei neuen Modelle des - hierzulande eher als Notebook-Hersteller bekannten Handy- und Smartphone-Anbieters Toshiba: Das für März angekündigte "Portege G710" erinnert mit seiner flachen Bauform und der Qwertz-Tastatur optisch stark an ein klassisches Blackberry-Gerät. Technisch fällt das Windows-Mobile-Device primär durch das integrierte GPS-Modul und das 320 x 240 Pixel große TFT-Display mit 65.000 Farben auf, während der Rest bestenfalls Standardkost ist. So unterstützt das für rund 300 Euro angebotene Smartphone nur Quadband-GSM, GPRS und Edge, jedoch keine Datenverbindungen via UMTS oder HSDPA. Besser bestückt ist das Touchscreen-Device "Portege G810", das mit HSDPA/HSUPA, GPS sowie WLAN aufwartet und im zweiten Quartal 2008 auf den Markt kommen soll. Als neues Flaggschiffmodell führt Toshiba das an einen Nokia Communicator E90 erinnernde Smartphone "Portege G910" im Programm, das im April auf den Markt kommen soll: Das aufklappbare Smartphone verfügt über ein drei Zoll großes Wide-VGA-Display (480 x 800 Pixel) mit Touchscreen-Funktion, zwei Kameras sowie GPS und funkt über WLAN, GSM/GPRS/Edge sowie HSDPA. Der Preis für das Windows-Mobile-Gerät (WM6 Professional) soll rund 600 Euro betragen.

Glossar

  • HSDPA (High Speed Downlink Packet Access): Das Übertragungsverfahren des Mobilfunkstandards UMTS soll beim Downlink Datenraten von (theoretisch) bis zu 14,6 Mbit/s ermöglichen. Aktuell werden Mobiltelefone angeboten, die den HSDPA-Standard von 7,2 Mbit/s unterstützen.

  • HSUPA (High Speed Uplink Packet Access): Das Übertragungsverfahren ermöglicht entsprechend zu HSDPA höhere Datenraten beim Upload. Aktueller Stand sind Bandbreiten von bis zu 1,45 Mbit/s.

  • UMTS (Universal Mobile Telecommunications System): Mobilfunkstandard der dritten Generaltion (3G) mit Übertragungsraten von bis zu 384 Kbit/s im Downlink und 128 Kbit/s im Uplink.

  • Edge (Enhanced Data Rates for GSM Evolution): Der 2,5G-Mobilfunkstandard erhöht die Datentransferrate in GSM/GPRS-Netzen auf bis zu 220 Kbit/s – im Upstream steht etwa die Hälfte der Bandbreite zur Verfügung.

  • DVB-H (Digital Video Broadcasting - Handhelds): Übertragungsstandard für Handy-Fernsehen.

  • GPS (Globales Positionsbestimmungssystem): Unterstützung für die weltweite satellitengestützte Navigation.

  • Qwertz (oder auch Qwerty): beschreibt die Tastaturbelegung anhand der ersten sechs Buchstaben - im Gegensatz zur rein numerischen Tastatur.

Warten auf Google Android

Einsteiger-Smartphone mit GPS und Touchscreen: Das P3470 von HTC
Einsteiger-Smartphone mit GPS und Touchscreen: Das P3470 von HTC
Foto: HTC

Überraschend wenig Neues gibt es von dem taiwanischen Hersteller HTC zu berichten, der zahlreiche Carrier beliefert. Als Neuzugang mit Windows-Mobile-Betriebssystem ist vornehmlich das "HTC P3470 Pharos" zu erwähnen, ein Sparmodell mit schlankem 200 MHz Prozessor, berührungsempfindlichen 2,8-Zoll-Bildschirm und mit integriertem GPS - jedoch ohne WLAN und UMTS. Daneben wurde das "HTC 7500 Advantage" (hierzulande als "T-Mobile Ameo" erhältlich) überarbeitet – als Version 7501 erhielt es nun unter anderem 16 GB internen Speicher, 128 MB Arbeitsspeicher, eine neue Tastatur, TouchFlo-Oberfläche und WLAN-Unterstützung. Vermutlich entwirft HTC schon fleißig Modelle für Googles mobile Plattform "Android", die langsam zum Leben erwacht - der taiwanische Hersteller erhofft sich damit den Sprung vom reinen Auftragsfertiger zum Markenhersteller. Ziehen Samsung, LG und Motorola mit, die ebenfalls zu Googles Open Mobile Alliance gehören, ist es gut möglich, dass gegen Jahresende doch noch das bislang vermisste Produktfeuerwerk im Smartphone-Markt stattfindet.