Ratgeber Solid State Disk

Wann lohnt sich SSD im Notebook?

19.02.2011
Von 
Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.

Optimiertes Lesen und Schreiben, bessere Prozessoren

Auch Lese- und Schreibvorgänge sollen noch stärker optimiert werden. Diese funktionieren bei der SSD nämlich grundsätzlich anders als auf Festplatten: Wegen der Flash-Charakteristiken werden Blocks nur teilweise mit Daten beschrieben, gelten aber dann trotzdem als gefüllt. Es ist durchaus möglich, dass das Schreiben einer Datei das Zehnfache ihres realen Platzverbrauchs benötigt und die SSD sehr schnell voll läuft. Das verzögert auch Zugriffe. Hier hilft eine gute Abstimmung zwischen Controller und Cache. Einen ausreichend großen Cache sollte eine leistungsfähige SSD auf jeden Fall besitzen. Auch eine verbesserte Garbage-Collection („Müllsammlung“) ist wichtig. Das Verfahren, das vom SSD-Controller gesteuert wird, befreit nur teilweise beschriebene Blocks von Daten und verschiebt sie nach anderswo, damit neu auf die entsprechenden Blocks geschrieben werden kann. Bisher fand dieser Vorgang häufig erst dann statt, wenn die Disk ihre Kapazitätsgrenze erreichte. Da dann zunächst keine freien Blocks mehr vorhanden waren, musste die Platte die Müllsammlung parallel zum Schreibvorgang abwickeln, was diesen verlangsamte. Die nun angepeilten Methoden gehen proaktiv vor und verhindern daher den Stau bei scheinbar voller Kapazität. Außerdem sind spezielle Mechanismen vorgesehen, die sicherstellen, dass Daten auf der SSD auch tatsächlich gelöscht und nicht mehr, wie bisher, bloß nicht angezeigt werden.

Samsungs neues Sandy-Bridge-Netbook gehört zu den ersten Systemen, die nur noch mit SSD angeboten werden
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Foto: Samsung

Auch noch stärkere Prozessoren wie Intels Sandy Bridge könnten der SSD Auftrieb geben, schließlich eignen sie sich speziell für leseintensive Multimedia-Anwendungen. Tatsächlich präsentierte Samsung beim deutschen Launch der neuen Prozessorgeneration mit dem 900X3A einen nur 1,6 Zentimeter dicken 17-Zoll-Notebook mit 128 GB SSD (Solid State Disk) statt rotierender Festplatte, der nur 1,35 Kilo wiegt. Allerdings kostet das Gerät 1600 Euro und damit wohl mehr als die meisten CIOs bereit sind, für einen Laptop auszugeben. „Ein Business-Laptop fängt bei etwa 600 Euro an und darf wohl kaum mehr als 1200 Euro kosten“, meint Schwab. Auch Asus ließ wissen, man werde den neuen Eee Slate EP121 Tablet-PC mit einer modularen P4-SSD von SanDisk ausrüsten.