Ratgeber Solid State Disk

Wann lohnt sich SSD im Notebook?

19.02.2011
Von 
Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.

Leistung ist für den Business-Anwender nicht alles

Aber nicht nur das Preis-Leistungsverhältnis hemmte die Ausbreitung der Technik im professionellen Bereich. Denn anders als bei Gamern, denen es hauptsächlich auf Schnelligkeit und anspruchsvolle Grafik ankommt, müssen Business-User auch noch andere Kriterien beachten. Wichtig sind für sie Sicherheit, Zuverlässigkeit und Vertraulichkeit. Hier liegen weitere Gründe für die langsame Ausbreitung der SSD-Technologie.

Denn aufgrund ihrer Technik funktioniert das echte Löschen von Daten auf SSDs anders als bei konventionellen Festplatten. Bei Flash-Speichern entspricht nämlich die nach außen kommunizierte Adresse der Daten nicht dem wirklichen Speicherort. Dies deshalb, weil die Daten durch entsprechende Steuermechanismen der Controller so verteilt werden, dass möglichst alle Speicherblöcke gleichmäßig belastet werden. Dadurch will man vermeiden, dass Speicherzellen durch häufiges Beschreiben frühzeitig altern. Echtes Überschreiben obsoleter Daten erfordert also spezielle Maßnahmen. Außerdem wird die Kapazität einer Flash-Disk aufgrund ihrer technischen Eigenheiten relativ schnell mit Daten gefüllt (siehe Seite 9: Schreiben und Löschen auf der SSD).

Dazu kam, dass zumindest Windows XP, bis 2010 das wohl am weitesten verbreitete Betriebssystem auch auf mobilen Business-Rechnern, nicht mit dem sogenannten Trim-Befehl ausgerüstet ist. Der ist aber nötig, um Platz, den nicht mehr benötigte Daten auf der SSD belegen, wieder für das Beschreiben frei zu machen. Denn der SSD-Controller selbst kann sich wegen der oben dargestellten Struktur diese Information nicht über das Dateisystem holen, da dieses ja den wahren Speicherort nicht angibt. Das führte bei häufigen Lese- und Schreibvorgängen dazu, dass sich die Systeme plötzlich wieder verlangsamten, statt wie erhofft erheblich schneller zu arbeiten.