Selbstreflektion

Wann ist der CIO ein CIO?

11.05.2010
Von Wolfgang Gößwein

Die Geschäftsprozesse kennen

Ein guter CIO kennt sich sowohl mit IT-Technik als auch mit Geschäftsprozessen aus. Wir CIOs lieben unseren Job - vor allem deshalb, weil er unglaublich vielseitig ist. Wir beschäftigen uns morgens mit den Problemen der Softwareverteilung und des Lizenz-Managements, unterhalten uns dann mit dem Wirtschaftsprüfer über das interne Kontrollsystem (IKS), anschließend sprechen wir mit dem CFO über die Weiterbelastung von IT-Kosten an die Landesgesellschaften gemäß dem "Arm's Length Principle" und erläutern schließlich die Standardisierung unserer IT-Landschaft am Beispiel der weltweit implementierten PPS-Systeme. Perfekt ist der CIO dann natürlich, wenn er obendrein das Working Capital noch um zehn Prozent reduziert.

Die Kommunikation beherrschen

Last, but not least ist eine guter CIO auch ein guter Kommunikator. Wer in der IT beschäftigt ist, kann ein Lied davon singen: angefangen von den zahllosen Anrufen und Mails zu unterschiedlichsten Themen bis zu diversen Adhoc-Besprechungen mit Kolleginnen und Kollegen am Kaffeeautoamten oder in der Teeküche. Dazu kommen dann noch Verhandlungen mit Lieferanten und die bekannten Gespräche im Aufzug, die beginnen mit: "Weil ich Sie gerade sehe, warum …" oder in einer Abwandlung: "Übrigens, ich benötige die folgende Software, denn daheim habe ich die ja auch!" Eine stets diplomatische und korrekte Antwort setzt sehr gute kommunikative Fähigkeiten voraus.

Fazit

Alles in allem muss ein guter CIOs sehr viele Qualitäten aufweisen, die auch andere Führungskräfte auf seiner Hierarchieebene besitzen. Es reicht nicht, dass er sich auf dem weiten Feld der IT-Technik und der Geschäftsprozessoptimierung auskennt. Er sollte eher ein "Manager mit IT-Know-how" sein als ein "ITler mit Management-Know-how".