Bitkom-Leitfaden

Wann Blade-Server sinnvoll sind

13.11.2009
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Kein Allheilmittel

Blade-Systeme sind jedoch nicht immer die erste Wahl. So eignen sich Anwendungen nicht für Blade-Server, deren Anforderungen an Speicherkapazität, Rechenleistung und I/O-Bandbreite zusammen mit einer transaktionsorientierten Verarbeitung und einem nicht-redundanten Datenbestand die Möglichkeiten von Blade-Servern übersteigen. Bei unternehmenskritischen Anwendungen, die höchste Verfügbarkeit und Skalierbarkeit erreichen müssen, sind weiterhin Mainframe- oder große UNIX-SMP-Systeme der sichere Ansatz. Die Konsolidierung von weniger kritischen Workloads auf größere Server mittels Virtualisierung kann in manchen Fällen eine Alternative zu Blade-Servern darstellen.

Fazit: Blade-Server bieten für viele Einsatzszenarien eine qualitativ hochwertige technische Lösung mit hohem Standardisierungspotenzial, mit klaren Einsparungen beim Energie- und Platzbedarf und mit Vorteilen bei der Implementierung und Verkabelung und beim Management der Umgebungen. Das Optimierungspotenzial hängt von der Anzahl der bereitzustellenden Server ab. Das größte Potenzial wird erreicht, wenn viele Server erforderlich sind und Blade-Gehäuse über die Lebensdauer hinweg voll bestückt werden können. Der Bitkom-Leitfaden empfiehlt, eine individuelle Betrachtung vorzunehmen. Die Erfahrung zeigt, dass sich der Einsatz von Blades ab etwa fünf Servern lohnen kann.

Lesen Sie zu diesem Thema auch die CW-Beiträge So migrieren Sie auf Blade-Server, 10 Fragen zum Thema Blade-Server und So finden Sie den richtigen Blade-Server.