Börsenspot: Google

Wann beginnt der Ausverkauf?

15.11.2004
Von Stephan Hornung

Seit dem Börsengang zu 85 Dollar Mitte August konnte die Google-Aktie eine anfangs kaum für möglich gehaltene Kursrallye hinlegen. Dies dürfte auf den bislang geringen Streubesitz von zehn Prozent sowie den Einstieg von Indexfonds und Fondsgesellschaften zurückzuführen sein. Diese haben über 30 Prozent des Streubesitzes aufgekauft und das Angebot somit zusätzlich verknappt.

In Kürze könnte es jedoch zu einer regelrechten Überflutung mit Google-Aktien kommen, da Ende des Jahres die ersten Sperrfristen auslaufen. Nachdem schon zahlreiche Google-Mitarbeiter Anteile zum Verkauf angemeldet haben, dürften Venture-Kapitalisten angesichts der Kursentwicklung kaum zögern, sich von Aktien zu trennen. Und auch bewertungstechnisch spricht trotz des hohen Wachstums wenig für Google. Zwar könnte der Umsatz von aktuell rund drei Milliarden Dollar bis auf über sechs Milliarden Dollar im Jahr 2006 anziehen. Als Wachstumstreiber gilt die Online-Werbung, die mit einem Anteil von vier Prozent der gesamten Werbeausgaben noch in den Kinderschuhen steckt. Gefahr droht jedoch, wie einst für Netscape im Browser-Markt, durch Microsoft: Der Konzern will eine eigene Suchmaschine in seine Betriebssysteme integrieren (siehe Seite 1). (ajf)