Künftig die gesamte Produktpalette über die Vertriebspartner

Wang: Neue Strategie und PC-Preissenkung

26.04.1985

HANNOVER (CW) - Mit einer Preissenkung wartete die Wang Deutschland GmbH, Frankfurt, am dritten Messetag auf: Die Geräte der "Professional Computer"-Serie kosten ab sofort zwischen 10 und 20 Prozent weniger.

Die Preissenkung - so betonte Wang-Geschäftsführer Dieter Baszista vor der Presse - steht im unmittelbaren Zusammenhang mit der Preissenkung der IBM für ihre Mikrocomputer der "PC"-Reihe. Wang liege jetzt unter den Preisen der IBM. Den eigenen Marktanteil schätzen die Frankfurter auf fünf Prozent in Systemen und sechs im Wert.

Wie das Wang-Management weiter unterstrich, ist die Reduzierung des Preises für die Professional-Reihe zugleich Bestandteil einer neuen Vertriebsstrategie. Habe man bisher den eigenen Direktvertrieb in den Vordergrund gestellt, so werden jetzt den Vertriebspartnern ebenfalls die Möglichkeiten eingeräumt, die komplette Produktpalette zu vertreiben. Der

Verkauf der beiden neu angekündigten Produkte "Wang Office Assistant" und "Wang Mikro VP" bleibe sogar den Vertriebspartnern Vorbehalten.

Manfred Schanz, Vertriebsleiter der deutschen Wang-Tochter, sagte, sein Unternehmen wolle nicht nur Händler zur Vermarktung des Professional gewinnen, sondern vielmehr die Vertriebspartner in das Office-Automation-Konzept einbeziehen. Auf diese Weise hätten diese auch die Möglichkeit, ihre Gewinnmarken zu verbessern, die bisher auf Grund des "ruinösen Wettbewerbs" die Händler gelitten hätten.

Bei den neuen Produkten standen auf der Messe Softwareerzeugnisse eindeutig im Vordergrund: Novitäten sind unter anderem Netzwerk-Steuerprogramme, Programme zur Schaffung neuer Ressourcen im Systemverbund und Pakete zur Fernwartung von VS-Systemen. Erstmals stellte Wang in Hannover die deutschen Versionen der Softwarepakete "Office" und "WP Plus" vor.

Bei den Hardwareprodukten präsentierten die Frankfurter die VS 300 mit erweiterten Hard- und Softwarefunktionen, den neuen Einplatinenrechner Micro VP als Nachfolgemodell der Serie 2200 sowie den vornehmlich für Sekretärinnen gedachten "Wang Office Assistant" (WOA) mit deutscher DIN-Tastatur und Menüauswahl, der noch Mitte 1985 zur Auslieferung kommen und in der Grundversion rund 7000 Mark kosten soll.