Embedded Systems

Wachstumsstarkes Geschäft für Freiberufler

19.05.2010
Freie Embedded-Spezialisten sind älter und berufserfahrener als der durchschnittliche IT-Freiberufler, verlangen aber etwas niedrigere Stundensätze. Das könnte sich ändern, denn der Bedarf an eingebetteten Systemen wird immer größer.

Der Embedded-Markt gilt als einer der wachstumsstärksten und innovativsten der Welt. Derzeit beschäftigen sich viele Studien, Verbände und Forschungseinrichtungen mit dem Thema "Embedded Systems". Besonders umfangreich ist die Bitkom-Studie "Eingebettete Systeme - ein strategisches Wachstumsfeld für Deutschland". Zu den aktuellsten Publikationen, die Ratschläge geben, wie mit eingebetteten Systemen und der dazugehörigen Forschung verfahren werden soll, zählt die Nationale Roadmap Embedded Systems, herausgegeben vom Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI). Der ZVEI beklagt, dass die Rolle der eingebetteten Systeme als Innovationstreiber in Deutschland bislang zu wenig wahrgenommen wird. Dabei nehme der Wertanteil von elektrischen und elektronischen Komponenten im Automobil stark zu. Er lag im Jahr 2007 bei etwa 25 Prozent in einem Personenfahrzeug und werde bis 2015 auf etwa 35 Prozent wachsen.

Gesucht werden Elektrotechniker und technische Informatiker

Nicht nur in dieser, sondern in allen Branchen wächst der Anteil von Embedded Systems an den Gesamtproduktentwicklungskosten. In vielen Industriezweigen liegt der Anteil der eingebetteten Systeme an den Gesamtkosten für Forschung und Entwicklung bei zehn bis 20 Prozent, Tendenz steigend. "Der Weltmarkt für eingebettete Systeme beträgt etwa 160 Milliarden Euro. Das durchschnittliche jährliche Wachstum beträgt neun Prozent", schreibt der Bitkome.

Der Markt für Embedded Systems wächst und wächst und eröffnet auch Chancen für Freiberufler.
Der Markt für Embedded Systems wächst und wächst und eröffnet auch Chancen für Freiberufler.
Foto: Fotolia, AndreyPS

Wo Wachstum ist, herrscht auch ein großer Bedarf an Mitarbeitern - an Angestellten ebenso wie an selbständigen Experten. In Deutschland hätten in den Anwenderunternehmen der Embedded-Technologien, etwa in der Automobil- oder der Maschinenbau-Industrie, derzeit etwa 250.000 Arbeitnehmer unmittelbar mit eingebetteten Systemen zu tun, so der Bitkom. Weiter heißt es: "Die rasante Entwicklung und das stabile Wachstum dieses Wirtschaftszweiges hinterlassen deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt; vor allem der hohe Bedarf an Ingenieuren in dieser Branche ist deutlich sichtbar." Gesucht werden Spezialisten, die Know-how und Erfahrungen aus der Informatik, der Elektrotechnik und der Systemtechnik mitbringen, zum Beispiel Elektrotechniker oder technische Informatiker.

Dieser Fachkräftemangel bedroht das Wachstum im Embedded-Markt. Eingebettete Systeme für den preisbewussten Unterhaltungs- und Verbraucherbereich in Deutschland werden vorwiegend aus den USA und aus Fernost zugekauft. Langfristig könnte so ein (Groß-)teil der Produktion in Billiglohnländer abwandern.