Philippinen: Japaner Gewehr bei Fuß

Wachsender Markt für Kleincomputer

22.10.1982

MANILA (VWD) - Der Einsatz und mithin der Absatz von Computern wird auf den Philippinen im nächsten Jahr weiterhin wachsen. Allerdings wird, so sind sich Branchenkenner des Landes einig, eine gewisse Marktsättigung bei Großrechnern eintreten. Aufgrund eines rasch steigenden Absatzes bei kleinen Rechnern dürfte sich die Wachstumsrate in diesem Bereich jedoch immer noch auf vierzig bis fünfzig Prozent belaufen.

Die "Computerindustrie" des Landes beschränkt sich auf Marketing und Verkauf von Hard- und Software. Das Gesamteinkommen der Branche war mit 320 Millionen philippinischen Peso im Jahr 1981 entsprechend niedrig. Eine eigene Fertigung existiert noch nicht, bis auf die 1973 gegründete Decision Systems Inc., die den DS5/20 fertigt.

Von den Computersprachen werden auf den Philippinen Cobol, Assembler, RPG, Fortran, Basic, PL/l, Algol und Pascal eingesetzt. Ende Mai 1982 waren 940 Rechner verschiedener Größen installiert, etwa 95 Prozent davon im Großraum Manila. 1970 waren es erst 50 Einheiten gewesen. Von den 1981 neu eingesetzten Geräten erwarb das verarbeitende Gewerbe 18,3 Prozent und lag damit vor dem Finanzsektor (13 Prozent), wo vor allem die Geschäftsbanken als Hauptkäufer auftraten.

Gemessen an den Absatzzahlen der ersten fünf Monate dieses Jahres war IBM mit 23,6 Prozent aller verkaufter Rechner auch in diesem Land Marktführer. An zweiter Stelle liegt mit 9,5 Prozent NCR. Danach folgt mit 6,4 Prozent Hewlett-Packard. Weiterhin wurden Anlagen von Burroughs, Facom, Univac und Mikrocomputer von Apple aufgestellt. Wenn auch gegenwärtig noch amerikanische Anbieter dominieren, so rechnen Experten damit, daß japanische Hersteller an Boden gewinnen werden, zumal diese bevorzugt auf die Lieferung und Fertigung kleinerer Geräte setzen. Außerdem ist philippinischen Fachleuten zufolge, das japanische Angebot preisgünstiger. Im Softwarebereich seien die Amerikaner allerdings noch unangefochten.