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W3C verabschiedet Standards zur Beschleunigung von Web-Services

26.01.2005

Beim W3-Consortium erreichten drei weitere Technologien den Status einer Empfehlung. Ihre Aufgabe besteht darin, die Übertragung und Verarbeitung von Soap-Nachrichten zu beschleunigen, wenn diese binäre Daten enthalten. Dazu zählen beispielsweise Bilder oder Zeichnungen aus CAD-Systemen.

Bisher werden derartige Informationen direkt in die XML-Nutzlast einer Soap-Nachricht eingebettet, und zwar in Base-64-codierter Form. Dadurch nimmt jedoch das Datenvolumen im Vergleich zum ursprünglichen Binärformat um 33 Prozent zu.

Die W3C-Empfehlung XML-binary Optimized Packaging (XOP) schlägt nun ein Verfahren vor, bei dem Daten vom Typ "base64Binary" (definiert in XML Schema) aus der eigentlichen Soap-Nachricht entfernt werden. Stattdessen verwendet XOP einen MIME-Umschlag von Typ Multipart/Related, in dem die Soap-Daten und die binären Inhalte getrennt verpackt werden. Dabei lassen sich statt der Base-64-codierten Daten direkt binäre Oktets verwenden. Die Soap-Nachricht enthält dann nur mehr einen Verweis auf diese Informationen innerhalb des XOP-Pakets.

Ein weiterer Standard, der Soap Message Transmission Optimization Mechanism (MTOM), leistet entgegen seiner Bezeichnung selbst keinen Beitrag zur Optimierung der Soap-Kommunikation. Er beschreibt vielmehr, wie Sender und Empänger ein- und ausgehende Soap-Nachrichten in das Serialsierungsformat XOP übertragen beziehungsweise daraus das ursprüngliche XML rekonstruieren sollen. Zusätzlich spezifiziert MTOM die Bindung von XOP an HTTP durch die Definition des MIME-Types "application/xop+xml".

Die dritte Technologie im Bunde, der Resource Representation SOAP Header Block (RRSHB), legt einen Mechanismus für den Soap-Header fest, der dem Empfänger den Zugriff auf Binärdateien über das Web erlaubt. Dies kann etwa von Nutzen sein, wenn dem Sender nur geringe Übertragungskapazitäten zur Verfügung stehen. Anstatt die binären Daten mit der Soap-Nachricht zu verschicken, gibt ein URI dem Sender Aufschluss darüber, wo er betreffende Ressource abgeholt werden kann. Wenn allerdings der Empfänger keinen Zugriff auf die verwiesene Datei hat, dann erlaubt RRSHB zusätzlich das Einfügen der Base-64-codierten Daten in den Soap-Header. Sie können dann für den Versand in das XOP-Format übertragen werden. Die Integration einer Kopie der Binärdatei in den Kopf der Nachricht ist auch dann von Vorteil, wenn ein binäres Objekt innerhalb der Soap-Nutzlast mehrfach referenziert wird. Es muss dann nur einmal übertragen werden. (ws)