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W3C empfiehlt zweite Version des Grafikformats PNG

12.11.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Web-Konsortium W3C hat das Grafik-Format PNG (Portable Network Graphics) in der zweiten Version standardisiert. Die Spezifikationen liegen als Empfehlung vor und sehen hauptsächlich Fehlerbereinigungen und technische Anpassungen gegenüber der ersten Version vor. So soll das Format nun Unicode unterstützen, wodurch sich zum Beispiel asiatische Schriftzeichen in Grafiken einbinden lassen.

PNG wurde entwickelt, nachdem Unisys ein Patent auf den im GIF-Format verwendeten Kompressionsalgorithmus LZW (Lempel Ziv Welch) erhalten hatte. Seit 1994 verlangt der Patentinhaber Unisys Lizenzgebühren, was vor allem Freeware-Entwickler vor Probleme stellt. Sie können sich die Zahlungen in der Regel nicht leisten.

Wie mit GIF lassen sich mit PNG transparente Ebenen gestalten und Grafiken komprimieren. Darüber hinaus ist PNG nicht auf die Darstellung von 256 Farben begrenzt. Allerdings können damit keine bewegten Bilder dargestellt werden. Im GIF-Format lässt sich eine Folge von Grafiken hinterlegen, die sequenziell angezeigt werden. Dadurch ist es möglich, kleine Animationen abzuspielen. Um animierte Bilder zu erstellen, haben die PNG-Macher die Schwesterspezifikation "MNG" (Multiple Image Network) entwickelt.

Die erste Empfehlung für PNG sprach das Web-Konsortium W3C bereits im Oktober 1996 aus. Dennoch konnte sich das Format bislang nicht durchsetzen. Als Hauptgrund nennen Entwickler die mangelhafte Unterstützung durch Microsofts Webbrowser "Internet Explorer" (IE).

Kritiker halten es für überflüssig, das PNG-Format weiterzuentwickeln, da das LZW-Patent in den USA bereits Mitte des Jahres abgelaufen ist. Auch in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Italien gilt es nur noch bis 2004. (lex)