Das World Wide Web Consortium (W3C) hat heute die dritte Stufe seines Document Object Model (DOM Level 3) als Empfehlung verabschiedet, genauer die Spezifikationen für Core sowie Load and Save. Nach Angaben des für Internet-Standards zuständigen Gremiums lassen sich damit ausgefeiltere und mächtigere Kombinationen von Skriptsprachen mit XML-Dokumenten und Daten realisieren, unter anderem im wichtigen Bereich Web-Services-Anwendungen.

Die Specs definieren dazu ein Standard-API (Application Programming Interface) für die Manipulation von Dokumenten und Daten mittels einer Programmiersprache wie Java oder ECMAscript. Sie bieten eine plattform- und sprachunabhängige Schnittstelle, um auf Inhalt, Struktur und Style von Dokumenten zuzugreifen und diese dynamisch zu verändern. DOM Level 3 stellt einen Standardsatz von Objekten bereit und unterstützt unter anderem die Datentypen Namespace, XML Base und XML Schema.

Während der Vorgänger DOM Level 2 für HTML 4.01, XML 1.0 und Namespace in XML entworfen wurde, unterstützt Level 3 nun XML 1.1 und ist angepasst an das XML Information Set, auf das auch weitere W3C-Empfehlungen wie XML Schema 1.0 oder SOAP 1.2 zurückgreifen. Über so genanntes Bootstrapping ist es möglich, DOM-Implementierungen für spezielle Anforderungen anzufordern (etwa XHTML, SVG, CSS oder XML Events).

Damit können Entwickler leichter Anwendungen mit verschiedenen DOM-Implementierungen abhängig von der XML-Anwendung realisieren (etwa ein Browser mit SVG-Plug-in). Überdies lassen sich über DOM Level 3 nun XML-Dokumente und -Daten plattform- und sprachneutral laden und wegschreiben. Für Web-Anwendungen gibt es dazu sowohl einfache wie auch fortgeschrittene Filtermechanismen. (tc)