Vorwoche: Software AG - Nach unten gut abgesichert

17.04.2003
Von Christian Struck
Die Aktie des Darmstädter Softwareunternehmens erscheint trotz einiger Schwachstellen im laufenden Geschäft deutlich unterbewertet.

Die Software AG hat für das Geschäftsjahr 2003 keine ambitionierten Ziele. Angestrebt ist ein Umsatz und Gewinn etwa auf Vorjahresniveau. Trotzdem könnte die Aktie ein lohnendes Investment sein. Nach einem Kurssturz von über 150 Euro zu Beginn des Jahres 2000 scheint sie nun bei etwa zehn Euro einen Boden gefunden zu haben. Auch die gesamte Börsenbewertung in Höhe von nur rund 270 Millionen Euro erscheint für eines der größten Softwareunternehmen Deutschlands, wenn nicht sogar Europas, zu niedrig. Besonders da die Software AG über eine solide Bilanz verfügt, die keinerlei Bankverbindlichkeiten aufweist. Ebenso wirkt die Bewertung mit nur 56 Prozent des Umsatzes und dem achtfachen Gewinn des Jahres 2002 attraktiv.

Positiv ist ferner, dass inzwischen rund 40 Prozent der Umsätze mit dem stabilen Wartungsgeschäft erzielt werden und auch der neue Interimsvorstand Karl Heinz Achinger (Gründer des Debis Systemhauses) den strikten Sparkurs offensichtlich fortführen will.

Natürlich gibt es Schwachstellen. So erzielt die Software AG rund ein Drittel der Umsätze in Amerika (Dollar-Risiko), und der Verkauf von Softwarelizenzen ist 2002 von 199 Millionen auf 113 Millionen Euro gefallen. Zudem ist es nicht sicher, ob die neue Produktoffensive bei XML-basierenden Lösungen im aktuell schwierigen IT-Umfeld die gewünschten Erfolge bringt. Vor dem Hintergrund des stabilen Wartungsgeschäfts, der bereits getroffenen und weiterer angekündigter Restrukturierungsmaßnahmen sowie eines hohen freien Cashflows (geschätzt 40 bis 50 Millionen Euro) erscheint die Aktie aussichtsreich. Da zirka 90 Prozent aller Analysten die Aktie auf neutral oder verkaufen gestuft haben, sollte es kaum mehr weitere kursbelastende Heruntersetzungen geben, und der Kurs dürfte damit nach unten gut abgesichert sein.

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