Bayern vor Baden-Württemberg

Vorsichtiger Optimismus am IT-Arbeitsmarkt

27.11.2009
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Seit August ist die Zahl der Stellenangebote um rund 20 Prozent gestiegen.
(Foto: Matttilda/Fotolia.com)
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Optimisten berufen sich mittlerweile sich auf jede gute Zahl. Das gilt auch für den IT-Jobmarkt. Wurden im August noch 8460 IT-Stellen ausgeschrieben, waren es im September 9943 und im Oktober 10.178. Der Berliner Dienstleister AnzeigenDaten.de ermittelt diese Zahlen aus 89 Zeitungen und 19 Online-Jobbörsen. Kleiner Wermutstropfen: Nachdem von August zu September das Wachstum noch 17,5 Prozent ausmachte, verlangsamte es sich von September auf Oktober auf 2,4 Prozent. Dass sich der Arbeitsmarkt noch lange nicht normalisiert hat, zeigt indes der Vergleich zum Vorjahresmonat. Damals hatten die Arbeitgeber 15.643 Stellen ausgeschrieben, also 38,4 Prozent mehr als heute. Über alle Branchen und Berufe hinweg wurden im Oktober 2009 119.001 Jobs angeboten, was einen Zuwachs gegenüber September (2009) von 0,5 Prozent bedeutet.

Personalberater und -vermittler, die im Auftrag von Kunden arbeiten, haben im Oktober IT-2882 Stellen inseriert und damit mit Abstand die meisten. Das bedeutet gegenüber dem Vormonat ein Plus von 9,3 Prozent. Es folgen die Unternehmen der Zeitarbeitsbranche, die 2160 Jobs meldeten. Nach einem spektakulären Zuwachs von 34,2 Prozent von August auf September folgte ein Rückgang um 16,1 Prozent. Insgesamt entfallen auf Personaldienstleister und Zeitarbeitsunternehmen fast die Hälfte der Offerten - ein Indiz für eine zunehmende Flexibilisierung des Arbeitsmarktes.

Von Software- und Hardwarefirmen sind gute Nachrichten zu vernehmen. Die Hardwareanbieter (inklusive Elektro- und Nachrichtentechnik) konnten im Oktober 16,5 Prozent Stellen mehr ausschreiben (926) als im September, die Softwarehersteller 7,4 Prozent (874). Starken Aufwind vermeldet das Gesundheits- und Sozialwesen mit einem Zuwachs von 33,3 Prozent und der Fahrzeugbau mit 28,2 Prozent, ebenfalls positiv entwickelt sich die Joblage bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistern, zu denen unter anderem die Call-Center gehören (plus 15,5 Prozent), bei Finanzdienstleistern (plus 0,9 Prozent), im öffentlichen Dienst (plus 4,4 Prozent) und Maschinenbau (plus 4,3 Prozent). Wirtschaftsprüfungen und Unternehmensberatungen schrieben dagegen weniger Stellen aus (minus 13,3 Prozent).

Die meisten freien Stellen entfallen auf Bayern, nachdem zuvor monatelang Baden-Württemberg vorne gelegen hatte. 2134 Offerten kommen aus dem südlichsten Bundesland, was einem Zuwachs von 6,3 Prozent entspricht. Im Ländle ging die Zahl der Offerten um 0,6 Prozent zurück auf 2033. Es folgt Nordrhein-Westfalen mit 1824 Offerten, was einen Rückgang von 2,5 Prozent bedeutet. In Hessen lässt sich eine Achterbahnfahrt feststellen. Nach einem Plus von 39,8 Prozent von August auf September, folgte jetzt ein Minus von elf Prozent.

Die größten Zuwächse haben das Saarland mit 29,5 Prozent und Rheinland-Pfalz mit 38,4 Prozent zu verzeichnen, allerdings auf niedrigem Niveau - hier ist von 79 beziehungsweise 137 Offerten die Rede.