Vorlaeufige Geschaeftszahlen Datenbank-Pionier Software AG hat Unix-Schwaeche ueberwunden

08.04.1994

MUENCHEN (gfh) - Stabilisiert haben sich die Geschaefte der Darmstaedter Software AG. Hatte das Unternehmen 1992 noch Muehe, in die schwarzen Zahlen zu kommen, so sollen 1993 Gewinne vor Steuern in zweistelliger Millionenhoehe herausspringen.

Die Software AG hat ein schwieriges Geschaeftsjahr hinter sich. Vor allem im Management rumorte es. Nach Vorstandsmitglied Peter Page, der bereits Ende 1992 ausschied, verliessen das Unternehmen der Marketing-Chef Wolfgang Martin, Director Product Marketing Guenther Tolkmit und schliesslich auch der deutsche Vertriebsleiter Joachim Hohmann.

Ausserdem hatte das Unternehmen einen empfindlichen Rueckgang im Produktgeschaeft zu verzeichnen. Schon nach den ersten fuenf Monaten des Geschaeftsjahrs 1993 zeichnet sich ab, dass der mit Softwarelizenzen erzielte Umsatzanteil deutlich zurueckgehen wuerde.

Das galt insbesondere fuer die Unix-Produkte. Im genannten Zeitraum trugen sie statt der erhofften zehn Prozent lediglich fuenf Prozent zum Umsatz bei. Das Unix-Geschaeft hat sich laut Wilfried Vogel, Leiter Corporate Marketing, inzwischen jedoch wieder erholt. Vor allem in Osteuropa und in Suedostasien wuerden fast ausschliesslich Unix-Produkte gekauft. Auch die Partnerschaften mit Hardwarefirmen wie HP, NCR und Apple fingen an, sich zu rentieren.

Trotzdem hielt sich 1993 der Umsatzuwachs der AG mit 2,8 Prozent in Grenzen. Die Darmstaedter erloesten 443,1 Millionen Mark. Etwas besser sehen die vorlaeufigen Geschaeftsergebnisse auf Konzernebene aus, auf der auch die Resultate der Tochterunternehmen mitgezaehlt werden. Hier stieg der Umsatz um drei Prozent von 617,9 Millionen Mark auf 635,8 Millionen Mark. Zu den Gewinnen aeussert sich das Unternehmen noch nicht exakt, spricht aber von einem zweistelligen Millionenbetrag vor Steuern.

Einen ueberproportionalen Zuwachs verzeichnete die SAG bei den Wartungseinnahmen (vgl. CW Nr. 27 vom 2. Juli 1993, Seite 12). Das Unternehmen reagierte hier mit einer Erweiterung des Angebots. Es bietet sich seit Ende vergangenen Jahres - auch mit Blick auf das Unix-Geschaeft - als Downsizing-Dienstleister an. Auswirkungen auf die vorliegenden Geschaeftsergebnisse hat das "Spirit"-Konzept jedoch nicht, zumal es erst auf der diesjaehrigen CeBIT offiziell vorgestellt wurde. Erste Projekte sind laut Vogl jedoch schon angelaufen.

Litt das Unternehmen aufgrund seines hohen Auslandsanteils (75 Prozent vom Umsatz) in den vergangenen Jahren unter den heftigen Kursschwankungen vor allem beim Dollar, so erwirtschaftete die US- Niederlassung 1993 bei einer zweistelligen Wachstumsrate wieder Gewinn. Insgesamt sind, wie der Informationsdienst "vwd" meldet, elf der 15 Konzerntoechter in den schwarzen Zahlen.

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