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Vorerst keine Steuern auf Internet am Arbeitsplatz

17.07.2000
Eichel will "praktikable Modelle" erörtern

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach massiven Prostesten aus Wirtschaft und Politik sind die am vergangenen Freitag durchgesickerten Pläne für eine Besteuerung privater Internet-Nutzung am Arbeitsplatz (CW Infonet berichtete) vorerst vom Tisch.

Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums erklärte am Sonntag in Berlin, die Entwürfe seien von den Betriebsprüfern der Landesfinanzbehörden erstellt worden. Dabei hätten "steuersystematische Überlegungen" im Vordergrund gestanden. Diese seien zwar in sich logisch, in diesem Falle aber "wohl nicht der Weisheit letzter Schluss".

Finanzminister Hans Eichel (SPD) habe sich von den Steuerplänen distanziert und seinen Länderkollegen "deutlichen Gesprächsbedarf" signalisiert. Es könne nicht angehen, dass über eine derartige Steuer die weitere Verbreitung des Internet in Industrie und Wirtschaft schwer behindert werde. Man werde daher in der kommenden Woche in Gesprächen mit Vertretern großer Unternehmen und Verbände "praktikable Steuermodelle erörtern".