Vor dem Virtualisieren die Server-Auslastung testen

07.09.2006
Das Tool "Sysload" zeigt an, welche Rechner Konsolidierungs-Kandidaten sind.

Bevor Anwender Virtualisierungsprojekte starten, sollten sie die Auslastung ihrer Server messen. Das Hamburger Unternehmen Databit bietet dazu das Tool Sysload an. Es diagnostiziert die Kapazität und die Auslastung von Servern. Die Informationen stehen im Fünf-Sekunden-Takt oder als History-Daten im Fünf-Minuten-Raster zur Verfügung.

Die Daten liefert ein Betriebssystem-Agent, den es für OS/400, diverse Versionen von Windows, Unix und Linux sowie für Netware und ESX Server von VM- ware gibt. Er wird auf der Master-Partition installiert und sammelt von ihr sowie später von den virtuellen Servern Informationen über den Zustand der unterschiedlichen Partitionen ein. Diese leitet der Agent an das Server-Performance-Portal von Sysload weiter, was den Input auf verschiedene Art grafisch aufbereitet.

Grafische Darstellung

So zeigen farbige Darstellungen der einzelnen Server ihre Auslastung von "totally used" bis "avai- lable". Eine besondere Darstellung ist das "magische Quadrat", das Server nach den Kriterien "Saturation" und "Utilization" darstellt. Letzteres bezeichnet die Auslastung von Servern, während sich die Sättigung auf die Maximalauslastung bezieht, die ein Anwender für Alarmmeldungen definiert hat. Rechner mit einer hohen Auslastung erscheinen im Quadrat oben rechts. Die besten Auslastungswerte haben Server im unteren rechten Teilquadrat. Hingegen weisen Server im unteren linken Teilquadrat eine geringe Sättigung und eine niedrige Nutzung ihrer Ressourcen auf. Die auf ihnen laufenden Anwendungen sind erste Kandidaten für eine Virtualisierung.

Was passiert, wenn …?

Klickt der Administrator auf einen Server-Punkt im magischen Quadrat, präsentiert Sysload Detailinformationen über die Auslastung von Prozessor, Arbeitsspeicher, Festplatte und Netzwerk dieses Systems. Zur Vorbereitung der Virtualisierung lassen sich Gruppen von einzelnen Servern bilden und dann die Belastungen besser beurteilen.

Bei der Konsolidierung mehrerer physikalischer Server auf einen virtuellen sollte darauf geachtet werden, dass nicht alle Gastsysteme gleichzeitig Spitzenlasten verursachen. Auch hier hilft Sysload: Für beliebige ausgewählte Zeiträume werden im Performance-Portal die Auslastungen von Ressourcen dargestellt.

Die Kosten des Tools beziehen sich auf die Zahl der Agenten und der Prozessoren. Die Preisskala beginnt für einen Windows-Agenten und bei einer CPU mit 300 Euro. Unix- und Linux-Agenten liegen etwas höher. Hinzu kommt eine Administrationskonsole für 3300 Euro. (ls)