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Von wegen Instant: MSN und Yahoo trödeln beim Messenger

04.07.2006
Die angekündigte interoperable Lösung verspätet sich auf unbestimmte Zeit.

Nutzer von Instant Messengern (IM) der Anbieter Microsoft MSN und Yahoo müssen sich noch gedulden, bis sie ihre Buddy-Listen und Nachrichten innerhalb einer Anwendung austauschen können. Der ursprünglich angepeilte Veröffentlichungstermin einer einheitlichen Lösung der Konzerne - das zweite Quartal 2006 - ist inzwischen verstrichen. Genauere Informationen, wann der neue Client auf den Markt kommen soll, gibt es nicht. So heißt es in den USA bei Yahoo lediglich "coming soon", in Deutschland steht "demnächst" auf der MSN-Website, und eine Ansprechpartnerin bei Microsoft sagte lediglich "in Bälde". Beide Hersteller hatten erst vor kurzem neue Versionen ihrer Messenger in Umlauf gebracht.

Im vergangenen Oktober hatten erstmals Gerüchte über eine Verbindung der IM-Inseln von MSN und Yahoo die Runde gemacht, was prompt in einer Pressekonferenz bestätigt wurde. Damals hieß es, die Interoperabilität der beiden Messenger sei ein "Meilenstein" auf dem Weg zu einer "neuen Ära der IP-Kommunikation". In der Tat ist es wenig komfortabel, stets diverse Clients zu unterhalten beziehungsweise mit übergreifenden Messengern wie Trillian zu arbeiten, die einige Funktionen nicht unterstützen. Allerdings ist ebenfalls kaum davon auszugehen, dass bei der Kombination von MSN und Yahoo alle Features der proprietären Anwendungen unterstützt werden.

Als Gegengewicht hatte sich kurz nach der MSN-Yahoo-Ankündigung eine IM-Allianz von AOL und Google geformt. Im Dezember 2005 war Google mit einer Milliarde Dollar bei AOL eingestiegen. (ajf)