Von Toyota lernen: Wissen besser nutzen

01.03.2006
Von Axel Kropp

Lean bedeutet zusätzlich, die Lösung kontinuierlich unter dem Einfluss der ständig lernenden Anwender schnell und unbürokratisch zu verbessern. Ein Beispiel: Ebays Auktionssystem wurde zum Marktführer durch die Erfahrungen und durch das Wissen der Kunden. Deren täglich per E-Mail eintreffende Verbesserungsvorschläge wurden in der folgenden Nacht umgesetzt - just in time.

Die nächste Lean-Offensive

  1. Der Kunde bekommt die Informationen, die aus seiner Sicht für seine Arbeit oder Entscheidung einen Wert haben – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

  2. Just-in-Time, mehr Pull statt Push: Die richtige Stelle zieht die richtigen Informationen, wenn sie gebraucht werden - in der richtigen Form, im richtigen Umfang, für das richtige Ziel.

  3. Kontinuierliche Verbesserungen: Das System ist offen für sofortige Veränderungen. Alle Beteiligten - Management, Mitarbeiter, Partner und Kunden – tragen mit ihren Erfahrungen dazu bei, das System stetig und schnellstmöglich zu verbessern.

Toyota kapieren, nicht nur kopieren

Schlanke Wissenskommunikation ist der Kern des Toyota-Erfolges und macht für andere das Kopieren so schwierig. Aber wem die Umsetzung von wissensgetriebenen Lean-Konzepten gelingt, dem ist gerade durch die menschlichen Aspekte ein nicht leicht durch bloßes Nachahmen aufzuholender Wettbewerbsvorsprung sicher. Toyotas System funktioniert, weil es den Mitarbeitern die Chance gibt, Wissen zu nutzen und wirklich so gut zu sein, wie sie sind. Es ermutigt sie, ständig nach besseren Lösungen zu suchen, Verschwendungen zu erkennen und zu beseitigen. In diesem Konzept übernimmt die IT als Plattform einerseits eine Schlüsselrolle für das Ganze und hat andererseits die Chance, Verschwendungen im eigenen System zu stoppen. (hk)