Markt für Business Intelligence

Von Schwergewichten und Spezialisten

24.09.2008
Von 


Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Gebremstes Wachstum

Auch für die kommenden Jahren verspricht der BI-Markt gute Geschäfte. So rechnen die Analysten von Barc hierzulande mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von zehn bis zwölf Prozent bis 2012. Weltweit, so Gartner, wuchs der Markt für Business Intelligence Platforms im vergangenen Jahr um rund 13 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar (Lizenzen und Wartung). Er blieb damit aber hinter dem Plus von 2006 zurück.

Diese Verlangsamung werde sich fortsetzen und bis 2012 auf eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von nur noch 8,6 Prozent auf dann etwa sieben Milliarden Dollar einpendeln. Die Ursachen hierfür seien die zunehmende Konsolidierung der Anbieterlandschaft, ausgereifte Produkte und sinkende Preise. Das Wachstum soll in den USA unterdurchschnittlich, in Europa, dem Mittlerer Osten, Afrika (EMEA) und Asien dagegen überdurchschnittlich ausfallen.

Neue Techniken und Vetriebswege nötig

Allerdings sieht Gartner für die Zukunft die "Mega Vendors" SAP, IBM, Oracle und Microsoft immer mehr Gewicht im BI-Markt bekommen (siehe im Einzelnen wie die Analysten die großen Drei bewerten). So prognostizierten die Auguren Anfang des Jahres, dass bis 2012 rund 70 Prozent des BI-Umsatzes auf diese Unternehmen entfallen könnte. Eine weitere Ausdifferenzierung des Portfolios und die Erschließung neuer Märkte werden angesichts dieser Konkurrenz für viele BI-Anbieter zur Existenzfrage. Mit bisherigen Techniken für Query und Reporting und Verfahren wie Online Analytical Processing (Olap) allein ist jedenfalls nur noch schwer ein Wettbewerbsvorteil zu erzielen, da die meisten Anbieter heute entsprechende Standardfunktionen und -produkte vorweisen können.

Interessant seien neue oder neuere Techniken, zu denen Gartner neben Dashboards solche für Predictive Modelling (siehe auch den Ratgeber zu Data Mining), die Kombination von BI und Unternehmenssuche, zur interaktiven Visualisierung sowie die Arbeitsspeicher-basierende Datenanalyse zählt. Ein neues Vermarktungsgebiet könnte auch die Vermietung von BI-Software (Software as a Service) sein. Ferner könnten spezielle Mittelstandsangebote, das OEM-Geschäft (Original Equipment Manufacturers) mit kleineren Herstellern von Unternehmenssoftware sowie von Value-added-Reseller (VAR) entwickelte Branchenlösungen zusätzliche Absatzchancen für BI-Spezialisten eröffnen.