Von Indianern und Anwendern

22.10.1993

Auch ein Scherbenhaufen ist eine Aussichtsplattform. Trauerwein versteht deshalb die ganze Aufregung um das vermeintliche Chaos in der Datenverarbeitung nicht. Und waehrend einige Mainframe- Methodisten noch darueber nachdenken, wie sie die Abloesung des Host-Regimes verhindern koennen, richtet sich Sebastian auf eine aufregende und zugleich lustige Client-Server-Zeit ein. Zumindest fuer erfahrene DV-Profis ist die Ausgangssituation doch ausgesprochen guenstig. Guenther Tolkmit, Wechsler von der Software AG zu SAP, beklagt zwar das Machtvakuum, das die IBM hinterlassen hat, aber man kann das Problem auch andersherum stellen: Wenn es Neuland zu erkunden gilt, haben Kundschafter Konjunktur. Trauerwein sieht sich gerade im wilden Middleware-Gebiet um. Ob es dort fuer IS-Spezialisten, fuer Software-Entwickler und Systemplaner, etwas zu holen gibt, wird vorerst nicht verraten. Noch sind die COSE- und NT-Claims nicht abgesteckt. Sagen sollte man allerdings, dass im Middleware-Land rauhe Sitten herrschen. Von ganz Gerissenen werden die Wegweiser verdreht, um Neuankoemmlinge in die Irre zu leiten. So landet mancher da, wo er eigentlich gar nicht hin wollte. Auf aehnliche Weise sind bekanntlich die amerikanischen Indianer zu ihrem Namen gekommen. In unserer Branche heissen sie Anwender.