Von Exchange 2007 profitieren vor allem große Firmen

27.11.2006

Schattenseiten

Auch wenn Exchange 2007 neben den grundlegenden Änderungen noch eine Reihe weiterer Verbesserungen bringt (wie etwa die neue Management-Konsole auf Basis der "Powershell" oder Proxy-Funktionen für Dateifreigaben und Sharepoint via "Outlook Web Access"), so weist die neue Version auch einige Nachteile auf. Einer besteht in erheblich gesteigerten Hardwareanforderungen. Da Exchange 2007 ausschließlich in einer 64-Bit-Version verfügbar sein wird, lassen sich eventuell vorhandene 32-Bit-Maschinen dafür nicht mehr einsetzen. Falls im Sinne einer höheren Ausfallsicherheit ein Cluster eingesetzt wird, dann lässt sich die neue Rolle des Hub Transport dort nicht einrichten, sondern bedarf einer eigenen Hardware – und der Edge Transport benötigt ohnehin noch eine weitere Maschine.

Die neue Version gibt zudem eine Reihe von Funktionen auf, die bei den Vorgängern noch verfügbar waren. Dazu zählen etwa Konnektoren für Novells Groupwise und X.400-Verzeichnisse. In puncto Abwärtskompatibilität gilt die Einschränkung, dass die neueste Ausführung nicht mit der Version 5.5 koexistieren kann. Auf der Strecke blieb auch das „Installable File System“, mit dessen Hilfe Exchange-Ordner als Windows-Freigaben (inklusive Laufwerksbuchstabe) angesprochen werden konnten.

Entgegen ersten Absichtserklärungen unterstützt auch Exchange 2007 öffentliche Ordner, obwohl Microsoft die Sharepoint Services als bevorzuge Dokumentenablage propagiert. Allerdings gilt für die neueste Ausführung des Messaging-Systems, dass man auf Public Folders nicht mehr über Outlook Web Access, NNTP und Imap zugreifen kann.

Fazit

Nachdem das Aus für Kodiak den Exchange-Fahrplan kräftig durcheinander gewirbelt hatte, bringt Microsoft nun mit der Version 2007 einige grundsätzliche Neuerungen für das Messaging-System. Viele davon kommen vor allem großen Installationen zugute, wie etwa Shared-Nothing-Cluster, 64-Bit-Ausführung oder die Arbeitsteilung zwischen fünf verschiedenen Server-Rollen. Die Unterstützung für Unified Messaging eröffnet zwar neben Outlook, Web-Browser und Mobilgeräten einen neuen Zugriffsweg auf Mails und Kalender, die integrierte Fax-Funktionalität wird aber den meisten Anwendern nicht ausreichen. Zu den wichtigsten Argumenten für das Update zählen die umfangreichen Möglichkeiten, ein- und ausgehende Nachrichten über ein ausgefeiltes Regelsystem zu überwachen und zu steuern.