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Von DVDs, die sich selbst zerstören ...

21.01.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Hersteller Spectradiscs entwickelt nach eigenen Angaben derzeit eine Methode, mit der sich DVDs (Digital Versatile Discs) nach dem Abspielen selbst zerstören. Dabei handelt es sich um ein spezielles Material, mit dem die Silberscheiben überzogen werden. Wird die Disc abgespielt, beginnt der 0,5-Mikrometer dünne Film sich aufzulösen. Weitere Einzelheiten wollte die Tochterfirma von Spectra Science, einem Laserentwickler aus Rhode Island, nicht bekannt geben. Der Hersteller verriet lediglich, dass es sich dabei um eine ähnliche chemische Reaktion wie beim Lackmuspapiertest handelt. Trifft der DVD-Laser auf den speziellen Film, färbt sich die Scheibe blau und verhindert das weitere Ablesen der Disc.

Spectra Science hofft nun, die Filmindustrie werde auf diese neue Technik anspringen. Firmenchef Nabil Lawandry kann sich durchaus vorstellen, dass die Einweg-DVDs künftig in Supermärkten ausliegen oder als Kombo-Paket zusammen mit der Pizza ins Haus geliefert werden. Er ist zuversichtlich, dass diese Technik nicht das gleiche Schicksal wie eins das Divx-Format (Digital Video Express) ereilen wird. Für Divx benötigte der Anwender einen speziellen DVD-Player, der zirka 100 Dollar mehr als herkömmliche Geräte kostete, sowie eine Telefonverbindung. Dieses Format hat sich bei den Verbrauchern nie durchgesetzt und wurde letztendlich eingestampft.

Lawandry ist begeistert von der Benutzerfreundlichkeit seiner neuen Technik, denn die Anwender müssten die DVD noch nicht einmal zurückbringen. Naturschützer dürften das angesichts des zu erwartenden Berges an Sondermüll etwas anders sehen ...